16. Mai 2017

Der Tod als Event

Tommy Schmidts satirischer Near-Future-Roman „Heaven’s Gate“

Lesezeit: 1 min.

Der 1960 geborene, heute in München lebende Tommy Schmidt ist Spoken-Word-Performance-Artist, Komponist, Bandleader, Artist in Residence im Wiener Museumsquartier, Gastdozent an der Technischen Universität und Werbetexter. In seinem satirischen Science-Fiction-Roman „Heaven’s Gate“ entführt Schmidt in ein Deutschland der nahen Zukunft – und beschäftigt sich mit dem Tod, über den man eigentlich nicht gerne nachdenkt oder spricht.

Aktive Sterbehilfe und Organhandel sind 2020 in der Republik des Romans mittlerweile gesetzlich liberalisiert, und das will der erfolgreiche, jedoch sterbenskranke Event-Unternehmer Lasse Wiesenthal nutzen, um den Freitod für den Einzelnen zu einem Event und ferner zu einem lukrativen Geschäft zu machen. Dafür baut er sogar sein Event-Center Heaven’s Gate, also das Tor zum Himmel, das u. a. von Kranken- und Rentenversicherung mitfinanziert wird. Doch die Mafia, Proteste, Naturschutzbelange, Bombenblindgänger und anderes verzögern den Bau. Und Lasse läuft bekanntlich die Zeit davon …

Hier gibt es eine Leseprobe zum Roman, der als Klappenbroschur und als E-Book bei CulturBooks erschienen ist und zumindest im Kern der Thematik das anspricht, was in seinen letzten Jahren z. B. auch den schwerkranken Sir Terry Pratchett umgetrieben hat, wie man wiederum in Pterrys klugem „Dem Tod die Hand reichen“ nachlesen kann.

Tommy Schmidt: Heaven’s Gate • CulturBooks, Hamburg 2017 • 356 Seiten • Klappenbroschur: 15,00 Euro

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