Neues aus Otherland

Mit seiner thematisch mächtig vielseitigen „Otherland“-Tetralogie steuerte der amerikanische Autor Tad Williams (im Shop) zwischen 1996 und 2001 eine der ungewöhnlichsten Serien zum Kanon der modernen Science-Fiction bei. Und natürlich schrieb er mit „Die Saga von Osten Ard“ (alias „Das Geheimnis der Großen Schwerter“), „Shadowmarch“, „Traumjäger und Goldpfote“, „Der Blumenkrieg“ und anderem zudem reichlich Fantasy.

In seiner Storysammlung „The Very Best of Tad Williams“ von 2014, die bei Cross Cult gerade als deutsche Erstausgabe erschienen ist, sind trotz des Drachens und des Schwertkämpfers auf dem Cover daher auch viele Genres und fantastische Spielarten vertreten – Fantasy, Horror, Krimi und eben Science-Fiction. Klar, da tummeln sich Lindwürmer und Magie und sogar Vampire – doch es findet sich zugleich einiges an Science-Fiction in diesem Klotz von einem Buch: Storys im Stil eines Online-Chat-Rooms und einer E-Mail, eine ungewöhnliche Alien-Invasion-Geschichte, und eine Erzählung über einen Roboter-Butler. Dazu kommt „Der Jugenddetektiv von Oz“, eine nagelneue Story aus dem Otherland-Universum.

Neben der Einleitung entstand genau eine Geschichte neu für diesen Band, die anderen Texte erblickten u. a. in englischsprachigen Anthologien von Herausgebern wie Peter S. Beagle, Martin H. Greenberg, George R. R. Martin (im Shop) und Gardner Dozois, Christopher Golden (im Shop) oder – kein Witz – David Copperfield das Licht der Welt. Eine der Erzählungen stammt sogar aus dem Jahre 1988 und somit aus den Anfangstagen von Williams’ Karriere, wo sie auf den Seiten des legendären amerikanischen Story-Magazins „Weird Tales“ abgedruckt worden ist.

„Das Beste von Tad Williams“ liegt als fettes Paperback mit Klappenbroschur und als E-Book vor und zeigt die gesamte Bandbreite des Otherland-Schöpfers, der nicht umsonst als im wahrsten Sinne des Wortes fantastischer Geschichtenerzähler gilt.

Tad Williams: Das Beste von Tad Williams • Cross Cult, Ludwigsburg 2015 • 649 Seiten • 16,99 Euro