30. August 2017

Platter Scheibenwelt-Nachlass

Terry Pratchetts unvollständige Romane wurden von Lord Jericho vernichtet

Lesezeit: 2 min.

Seit Terry Pratchett im März 2015 nach langem Kampf gegen eine besonders schwere Form von Alzheimer mit nur 66 Jahren gestorben ist und sein letzter „Scheibenwelt“-Roman „Die Krone des Schäfers“ posthum veröffentlicht wurde, müssen Pratchetts Verehrer und Fans ohne den Witz und die Weisheit des klugen Schlapphutträgers aus England klarkommen. Pratchetts Tochter Rhianna hatte außerdem bereits unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters klargemacht, dass es keine weiteren „Scheibenwelt“-Bücher von anderen Autoren oder gar ihr selbst geben werde, höchstens neue Projekte in anderen Medien wie Filmen oder Games. Jetzt wurde auch die Hoffnung endgültig plattgemacht, dass es noch unveröffentlichte „Scheibenwelt“-Romane in die Realität unserer Rundwelt schaffen, an denen Sir Terry vor seinem Tod gearbeitet haben mag.

Pratchetts Freund Neil Gaiman hatte der „Times“ schon vor zwei Jahren erzählt, dass es sogar am ehesten Sir Terrys Willen entspräche, wenn seine unfertigen, unveröffentlichten Romane und Romanfragmente von einer Dampfwalze plattgemacht werden würden. Diesen Wunsch des großen britischen Bestseller-Autors erfüllte ihm nun sein langjähriger Freund und Assistent Rob Wilkins, der Pratchetts Nachlass verwaltet. Im Rahmen der Great Dorset Steam Fair wurde Sir Terry Pratchetts Computer-Festplatte von der antiken Dampfwalze Lord Jericho in die Ewigkeit gebügelt. Ein bisschen schade und traurig, aber vermutlich das Beste, und eben vor allem ganz im Sinne des Meisters, dessen Leben und Werk übrigens vom 16. September bis 13. Januar mit der Ausstellung Pratchett: His World im Salisbury Museum gewürdigt wird.

Gut, dass ich vor Kurzem damit begonnen habe, noch einmal alle Scheibenwelt-Romane von Anfang an zu lesen – und ja, „Das Erbe des Zauberers“ und „MacBest“ sind noch immer frühe Highlights der fantastischen Serie …

Fotos: Terry Pratchett Twitter

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