7. August 2016

Fünf Kids und ein Supergeheimnis im Wald

„Plutona“ von Jeff Lemire und Emi Lenox

Lesezeit: 1 min.

Vor Kurzem wurde verkündet, dass die Comic-Miniserie „Plutona“ vom kanadischen Dreamteam Jeff Lemire („Sweet Tooth“, „Descender“) und Emi Lenix („EmiTown“) verfilmt werden soll. Angesichts des Erfolgs von Netflix’ 80er-Jahre-Verbeugung „Stranger Things“ verwundert das nicht sonderlich. Waypoint Entertainment hat sich die Rechte gesichert und anscheinend schon Ken Kao („The Nice Guys“) als Produzenten an Bord. Gerade ist der englische Sammelband von „Plutona“ erschienen, sodass sich jeder früh genug selbst ein Bild des Materials machen kann.

Lemire und Lenox erzählen von einer reichlich dysfunktionalen und disharmonischen Gruppe jugendlicher Außenseiter, die im Wald hinter ihrer Schule eine tote Superheldin finden. Anders als die Macher von „Stranger Things“, setzte Lemire in seiner zwischen September 2015 und Juni 2016 zunächst in Heftform veröffentlichten Story auf eine Mischung aus Nostalgie und Moderne, denn Smartphones spielen sehr wohl eine Rolle in der überzeugend umgesetzten Geschichte, die ein wenig darunter leidet, dass sich Lemire und Lenox am Ende etwas früh aus der Affäre ziehen und den Leser mit den Konsequenzen des Geschehens alleine lassen. Brian K. Vaughans und Cliff Chiangs „Paper Girls“ ist daher die bessere 80er-Hommage und gewinnt das Image-interne Duell.

Eine deutsche Ausgabe von „Plutona“ ist noch nirgends angekündigt, aber eigentlich gibt es hierzulande inzwischen ja genügend Verlage, die Lemires Werke im Programm und ferner immer ein Auge auf Comic-Stoffe haben, die in absehbarer Zukunft im großen oder kleinen Kino landen könnten.

Jeff Lemire & Emi Lenox: Plutona TPB • Image, Berkeley 2016 • 160 Seiten • Paperback: $16,99 • Sprache: Englisch

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