17. Mai 2016 2 Likes

Die postapokalyptische Lichtung

Jean Heglands „Into the Forest“ wurde von Patricia Rozema verfilmt

Lesezeit: 1 min.

Jean Heglands „Into the Forest“ (dt. „Die Lichtung“, Fischer, vergriffen) erschien 1996 bei einem US-Kleinverlag, bevor der Roman einen kleinen Siegeszug antrat. In Heglands Buch geht es um zwei Schwestern, Nell und Eva, die in den Wäldern von Nordkalifornien mit dem Untergang der Zivilisation konfrontiert werden und plötzlich gezwungen sind, allein zurechtzukommen. Es fällt ihnen schwer, sich vom Komfort zu verabschieden, doch allmählich lernen sie, mit ihrer Situation umzugehen. Mit der Natur zu leben. Sich gegen Gefahren zu wehren. Ohne Männer.

Der Roman ist ein kleiner Klassiker des Genres, stark verwandt mit Haushofers „Die Wand“,  weniger introspektiv, stark lyrisch angehaucht. Eigentlich ist es erstaunlich, dass es zwanzig Jahre gedauert hat, bis Hollywood das Buch entdeckt hat, zumal „Postapokalypse“ ja nicht erst seit gestern in aller Munde ist. Obwohl… Hollywood? Mit Patricia Rozema hat sich jemand der Geschichte angenommen, die eher am Rande des Mainstreams agiert und einen Blick für starke Frauenstoffe hat. „Gesang der Meerjungfrauen“ (1987), „Wenn die Nacht beginnt“ (1995) und auch die Jane-Austen-Verfilmung „Mansfield Park“ (1999) sprechen in der Hinsicht Bände.

Mit Ellen Page und Evan Rachel Wood hat Rozema zudem exzellente Darstellerinnen gefunden, die ebenfalls nicht gerade zu Kompromissen neigen.

In den USA startet der Film am 22. Juli. Ein deutscher Starttermin ist nicht in Sicht. Schade eigentlich.

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