30. April 2017 1 Likes

Schuldig obwohl (noch) unschuldig

Wenn „Minority Report“ (allmählich) wahr wird…

Lesezeit: 1 min.

Eines der faszinierenden Aspekte am Thema Science-Fiction ist natürlich, dass oftmals Vorausgeträumtes irgendwann tatsächlich in die Realität sickert, leider handelt es sich dabei nicht immer um die erbaulichsten Zukunftsvisionen, so auch hier: Was Philip K. Dick bereits 1956 in seiner Kurzgeschichte „Minority Report“ und Steven Spielberg 2002 in der gleichnamigen Verfilmung schilderten, wird langsam zur, fragwürdigen, Wahrheit: Die Polizeiarbeit setzt zunehmend auf „Predictive Policing“, dabei handelt es sich um Verfahren mit denen versucht wird, aufgrund von Falldaten, die im Online-Zeitalter natürlich auch Otto-Normalbürger, bewusst, mal unbewusst, liefern, die Wahrscheinlichkeit von möglichen Straftaten zu berechnen; Straftäter stehen also schon vor der eigentlichen Tat fest, was die Gesellschaft in Zukunft noch sicherer machen soll.

Der Dokumentarfilm „Pre-Crime“ von Monika Hielscher und Matthias Heeder nimmt sich dem Thema an. In US-amerikanischen und europäischen Städten wie Chicago, London, Paris oder Berlin werden die Vorteile von „Predictive Policing“ aufgezeigt, es wird aber auch kritisch hinterfragt, denn so schön die Utopie von einer sicheren Gesellschaft auch klingt, wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne: Was ist, wenn die Daten falsch sind? Und vor allem: Was ist, wenn DU auf der Liste landest?

Ein aktuelles, spannendes und auch gruseliges Thema; zu sehen ist der Film auf dem DOK.fest in München (3.05. – 14.05.) oder ab dem 05.10.2017 im Kino!

Einen Trailer gibt es momentan noch nicht, wer möchte kann aber auf der Webseite des Films die ersten Minuten sichten!

Abb. © 2017 bluelab.de

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