21. Juli 2016 1 Likes

Drift in Space

Der Weltraum-Simulator „Adr1ft“ ist frisch für PS4 erschienen.

Lesezeit: 2 min.

Eine der ältesten Weisheiten der Science Fiction lautet: Im Weltall hört dich niemand schreien. Eine andere: Luft und ein fester Stand sind seltene und mit die wichtigsten Güter, die es für einen Astronauten gibt. Bleibt nur eines davon aus, wird es zwangsweise lebensgefährlich. Im Action-Simulator Adr1ftder im April bereits als VR-Titel für Oculus Rift und HTC-Vive erschien und nun auch für die PS4 verfügbar ist, erwartet Spieler genau diese Situation. Schon auf den ersten Blick sind starke Bezüge zu Alfonso Cuaróns filmischem Meisterwerk Gravity als eine Art Vorbild ziemlich eindeutig. Wie im Film muss sich eine Frau der scheinbar aussichtslosen Situation stellen, ohne fremde Hilfe im All zu überleben. Protagonistin Alex Oshima erwacht direkt in den Trümmern einer Weltraumstation, ohne sich an die Ereignisse zuvor oder den Hintergrund der Katastrophe erinnern zu können. Alex hat allerdings auch keine Zeit, sich lange mit ihren Erinnerungslücken aufzuhalten, denn sie muss die folgenden 5 Spielstunden um ihr Überleben kämpfen. Kampf ist dabei allerdings anders zu verstehen als es futuristische Shooter wie Doom oder Call of Duty in ihren Massenschlachten vorexerzieren. Anders als die genannten Titel baut Adr1ft ganz auf der Atmosphäre und den physikalischen Gegebenheiten des Weltraums auf, ohne sich mit angreifenden Aliens oder actionreichen Weltraumschlachten aufzuhalten.

Spielerisch geht es vorrangig darum, einen Weg zurück auf die Erde zu finden und dafür in den Trümmern der Station ein Rettungschiff ausfindig zu machen. Der Simulationscharakter äußert sich neben dem Lösen weitgehend einfacher (Schalter-)Rätsel vor allem darin, den rapide sinkenden Sauerstoffinhalt des Weltraumanzugs permanent an Stationen und mithilfe aufgefundener Zusatzflaschen aufzufüllen und die geringe Schubkraft der Anzugdüsen zur Fortbewegung im „trägen“ Raum zu nutzen. Das mag zwar spielerisch kaum anspruchsvoll sein, doch Entwickler 505 Games schafft es gerade mithilfe der Ego-Perspektive meisterlich, ein permanentes Gefühlschaos zwischen Beklemmung und Bewunderung zu erzeugen, wenn man in den stillen Weiten des Weltalls einerseits dessen (grafische) Schönheit bestaunt, jedoch andererseits immer auch ein Auge auf den Sauerstoffvorrat werfen muss.

Ein Aspekt der Neuveröffentlichung liegt leider schwer im Magen: Die Konsolenversion verzichtet komplett auf eine VR-Unterstützung und es ist bis dato auch keine Nachrüstung geplant, wenn im Herbst der VR-Mark seine nächste Phase zündet. Da Adr1ft vor allem mit seinem Konzept eines immersiv erlebbaren Weltalls punktet, verschenkt die vorliegende Version leichtfertig Potenzial.

Hier ein Trailer mit Gameplay-Szenen aus Adr1ft.

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