19. Januar 2018 2 Likes

Fantastisch Prügeln

Preview: Mit „Dissidia Final Fantasy NT“ geht die RPG-Reihe mal wieder ganz eigene Wege

Lesezeit: 3 min.

Woran denkt man, wenn der Name Final Fantasy fällt? Natürlich an opulent produzierte Fantasy-Rollenspiele mit epischer Story und kulturell sehr japanisch geprägter Heldenfiguren. Mit Dissidia schlug die Reihe auf PSP oder als Spielhallenautomat andere Töne an und ließ Charaktere des Universums in bester Prügelspiel-Manier direkt aufeinander los. Ein Genrewechsel, der sich zunächst ungewohnt anfühlte; nach kurzer Eingewöhnungszeit allerdings aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten zwischen Magie und offenem Schlagabtausch mit verschiedenen Waffen durchaus einen eigenwilligen Charme entwickelte. 

Mit Dissidia Final Fantasy NT schicken Square Enix und Team Ninja ab dem 30. Januar (exklusiv auf PS4) eine erweiterte und deutlich modernisierte Fassung des Prüglers ins Rennen - und das erstmals für eine stationäre Konsole und mit einigen Gameplay-Veränderungen im Vergleich zu den früheren Versionen. Konnte man in denen beispielsweise nur in 1-gegen-1-Duellen antreten, obwohl man bereits im Team unterwegs war, warten nun komplette Team-Fighting-Matches, die sowohl on- wie offline aufgrund der etwas überfrachteten Bildschirmanzeigen zu Beginn für leichtere Epilepsianfälle sorgen könnten. 

Doch zunächst die weiteren Basics: Mit aktuell 28 Helden wie Schurken aus allen Epochen der Final Fantasy-Reihe geht es in launigen und (wie von der Vorlage gewohnt) grafisch extrem effektvoll inszenierten Teamkämpfen heiß zur Sache. Wir stellen ein Team aus drei Kämpfern zusammen, die naturgemäß ihre ganz eigenen Skills mit einbringen, die wir allerdings weiter ausbauen bzw. verbessern können. Mit Fanlieblingen wie Tidus, Cloud, Noctis, Sephiroth oder Lightning geht es dann gegen ein ebenfalls dreiköpfiges Gespann in eine der zahlreichen 3D-Arenen, die ebenfalls in Sachen Design früheren FF-Klassikern nachempfunden wurden. 

Uns steht es frei zur Wahl, entweder zusammen mit zwei Freunden oder KI-gesteuert in die Schlachten zu ziehen. Jedes Team hat zu Beginn einer Partie drei Leben. Sollte ein Charakter zwischendurch das Zeitliche segnen, ist die Partie noch nicht verloren, denn erst wenn dreimal ein Recke final zu Boden ging, hat der Gegner gewonnen. Neben den Standardattacken der jeweiligen Figur stehen den Teams weitere Möglichkeiten zur Verfügung, der Gegenseite ordentlich einzuheizen. Dazu müssen die Teams etwa ihre sogenannte Mut-Anzeige mit kleineren Attacken aufladen, um Gegnern anschließend erst richtig gewaltigen Schaden zufügen zu können. Gleiches gilt für die Beschwörungen legendärer Bestia wie Ifrit, Shiva oder Odin, die Kenner der Reihe ebenfalls gut kennen und die dazu mit verschiedenen (passiven) Effekten Matches auch strategisch nachhaltig beeinflussen können. 

Gewöhnungsbedürftig fällt dabei wie bereits angedeutet die Fülle an Bildschirmanzeigen aus, die allerdings tatsächlich jeweils wichtige Informationen kommunizieren. Denn in den recht weitläufigen Arenen ist es natürlich relevant, wo sich etwa Freund und Feind auch außerhalb der eigenen Sichtreichweite aufhalten. Gleiches gilt für die Auswirkungen möglicher Sondereffekte oder natürlich für die Lebensanzeigen aller Beteiligten. Sich daran zu gewöhnen, dürfte zunächst einige Zeit beanspruchen, doch gerade weil das äußerst flotte Gameplay mit seiner schicken Präsentation und einem tatsächlich jederzeit spürbaren Team-Fokus top motiviert, sollte man die Hürde Bildschirmfülle in Kauf nehmen.

Teamtaktik bedeutet konkret, dass die Mitglieder sich innerhalb einer Schlacht etwa auf einen Kontrahenten konzentrieren, aufeinander aufpassen und vor allem auch darauf schauen, Gegnern beispielsweise die fast vollständig aufgeladene Mut-Leiste mit einem Treffer wieder abzusenken. Da sich bestimmte Aktionen nur gemeinsam auslösen lassen, müssen Teamplayer stets bei der Sache sein, um nicht etwas Entscheidendes zu verpassen.

Fans eher klassischer Prügler wie Tekken oder Street Fighter und damit im Vergleich eher gemächlicher Action, sollten schon deshalb unbedingt einen genaueren Blick auf Dissidia werfen, bevor sie eine Anschaffung in Erwägung ziehen. Wer sich aber als Fan moderner Arena-Team-Battler wie Overwatch gerne mal mit Final Fantasy-Figuren (auch im Rahmen eines Storymodus) auf die Zwölf geben will, könnte mit Dissidia durchaus happy werden.

Dissidia Final Fantasy NT • Square Enix • Beat´em Up

Abb. © Square Enix

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