18. Mai 2015 4 Likes

Auf zum Mars!

SpaceX veröffentlicht Retro-Poster zum Roten Planeten

Lesezeit: 3 min.

Dass Elon Musks SpaceX eine Marskolonie plant, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Das Unternehmen, das derzeit die Grenzen der Raumfahrttechnik auslotet und erweitert, hat jetzt auf seiner Flickr-Seite drei wunderbare Retro-Poster veröffentlicht, die uns im Stil der vergangenen, aber nicht vergessenen Siebzigerjahre-SF-Illustration auf den Mars der Zukunft entführen:

Olympus Mons ist mit gut 26 Kilometern Höhe gegenüber der umliegenden Ebene derzeit der höchste bekannte Berg unseres Sonnensystems (auch wenn auf dem Asteroiden Vesta ein ähnlich hoher Berg im Zentrum des Kraters Rheasilvia steht). Er ist ein Schildvulkan, ähnlich wie der Fuji in Japan oder die Inselgruppe Hawaii, und geht daher auch ziemlich in die Breite: Sein Durchmesser beträgt gut 600 Kilometer, damit ist er zwanzig Mal so breit wie hoch (und würde hier auf der Erde den größten Teil Frankreichs bedecken). Da der Mars keine Plattentektonik aufweist, konnte sich Lava an einer Stelle so hoch auftürmen; deswegen weist der Mars auch relativ wenige Berge auf, die sind aber dafür umso höher. Ganz so drastisch wie auf dem Poster dürfte der Aufstieg auf den Olympus Mons allerdings nicht werden: Die Hangneigung ist relativ gering, sodass es eher ein gemütlicher, wenn auch langer Weg zum Gipfel ist. Diese ziemlich coolen Gondeln auf dem Poster werden wir vermutlich nicht brauchen, aber über die Zahnradbahn der Zukunft ließe sich sicherlich reden. Schade ist auch, dass ein zukünftiger Mars-Tourist den Olympus Mons vermutlich nicht wird sehen können: Steht man direkt davor, ist er einfach zu groß, um vom Auge komplett erfasst zu werden, und vergrößert man den Abstand zum Berg, um ihn komplett zu erfassen, würde er erst im staubigen Dunst und dann hinter dem Horizont verschwinden. Den besten Blick auf diesen Koloss hat man vom Orbit aus.

… oder vielleicht von einem der Mars-Monde? Der Mars hat zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde, Phobos und Deimos, zu Deutsch Furcht und Schrecken. Sie sind nach den Söhnen des Kriegsgottes Ares in der griechischen Mythologie benannt, die ihren Vater stets begleiten. Die NASA diskutiert immer wieder über eine bemannte Mission zu diesen beiden Monden, die einer Mars-Mission vorausgehen könnten, und auch Buzz Aldrin sprach sich des Öfteren für eine Station auf Phobos aus. Beide Monde sind, wie auch unser Erdmond, in einer gebundenen Rotation; das bedeutet, dass sie dem Mars immer dieselbe Seite zuwenden. Phobos ist der größere der beiden Monde und umkreist den Mars in einer Höhe von weniger als 6000 Kilometern. Unklar ist bis jetzt, woraus Phobos und Deimos bestehen – sind sie feste Körper, vielleicht eingefangene Asteroiden, oder bestehen sie aus Gestein, das vom Mars bei einem großen Meteoriteneinschlag abgesprengt wurde? So oder so hätten die beiden Monde uns einiges zu erzählen – es spricht also nichts gegen einen kleinen Trip!

Die Mariner-Gräben, benannt nach der Sonde Mariner 9, die 1972 die ersten Bilder von ihnen lieferte, gehören zu den größten Grabenbruchsystemen des Sonnensystems: Sie sind gut 4000 Kilometer lang, bis zu 700 Kilometer breit und 7 Kilometer tief – der Grand Canyon ist im Vergleich dazu nicht mehr als ein Riss im Zement des Bürgersteigs. Übertroffen werden die Valles Marineris nur von den Grabenbruchsystemen hier auf der Erde, etwa dem Golf von Kalifornien oder dem Roten Meer, das entstand, als sich die Arabische Halbinsel von Afrika trennte. Sie liegen im sogenannte „Coprates Quadrangle“ oder Mars-Chart-18 des United States Geological Survey Astrogeology Surface Research Program und erstecken sich von 45° bis 90° westlicher Länge und 0° bis 30° südlicher Breite, das die NASA als einen potenziellen Landeort für eine bemannte Marsmission auserwählt hat, weil dieses große Gebiet wissenschaftlich sehr interessant ist und man dort Wasser entdeckt hat, das eine Mars-Basis versorgen könnte. Die Mariner-Gräben mit dem Fluggleiter zu erkunden wäre jedenfalls ein grandioses Abenteuer – aber ob ich mir wirklich so ein Jetpack umschnallen würde? Wohl eher nicht …

 

Wer jetzt nicht in seinen Schutzanzug steigen und einen kleinen Ausflug ins Rote unternehmen will, dem ist wohl nicht mehr zu helfen! Zur Vorbereitung empfehlen wir die Romane (und ab Herbst auch ein Sachbuch) zum Thema Mars, alles zu finden in unserem Shop!

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