15. Juli 2016

Bewusstsein unlimited?

Der Philosoph John Searle zum Thema Künstliche Intelligenz

Lesezeit: 2 min.

Die Frage, ob Maschinen tatsächlich denken und nicht nur vom Menschen vorgegebene Algorithmen ausführen können, verliert seit Jahrzehnten nicht an Aktualität. Schon Computer-Pioniere wie der Mathematiker Alan Turing haben sich mit ihren Grundlagenforschungen letztlich vor allem mit der Lernfähigkeit von Rechenoperationen und den Maschinen, die sie ausführen, beschäftigt.  Exemplarisch für viele Erzählungen zeigt das Biopic The Imitation Game (2014), das sich wissenschaftsgeschichtlich vor allem auf Turings Arbeit für den britischen Geheimdienst bei der Entschlüsselung von Nachrichtencodes der Nazis konzentriert, sehr pointiert Grenzen wie Möglichkeiten zukünftiger Rechenleistungen auf, die in den folgenden Jahrzehnten weitergeführt wurden. 

Doch was heißt nun eigenständiges Agieren und Denken? Der vor allem für seine sprachphilosophischen Arbeiten in der Linguistik weltweit geschätzte Professor John Searle hat sich (auch auf der Basis der Theorien von Turing) mit dieser Frage schon mehrfach beschäftigt. So vertrat er etwa die These, wonach man im Kontext Künstlicher Intelligenz zwischen einer schwachen und starken Form unterscheiden müsse. Während schwache Intelligenz nur darauf beruht, menschliches Verhalten zu simulieren und einfache Probleme zu lösen, basiert die Vorstellung von einer starken Intelligenz darauf, eine Form eigenständigen Denkens zu entwickeln, das womöglich auch neue Probleme und Situationen zu lösen imstande ist. 

In einem ausführlichen Vortrag an der Universität Berkeley diskutiert Searle diese und weitere Ansätze und fokussiert sich darauf zu zeigen, welche Horizonte sich mit grundsätzlichen Fragen des Bewusstseins im Kontext neuer Intelligenz-Begriffe eröffnen. Der Vortrag kann hier angesehen werden.

Abb. aus „The Imitation Game“ © Universum.

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