3. August 2014 2 Likes 1

Die unbeachtete Katastrophe

Ausgerechnet 2012 wäre es fast zum Schlimmsten gekommen

Lesezeit: 2 min.

Wie die NASA erst jetzt (nach 2 Jahren Auswertungszeit) berichtet , entging die Erde vor zwei Jahren, am 23. Juli 2012, äußerst knapp – und von uns allen unbemerkt – einer veritablen Katastrophe.

Damalige Sonnenstürme innerhalb weniger Minuten waren die mächtigsten seit über 150 Jahren. Gerettet hat uns nur, dass die Erde erst etwas später den betroffenen Bereich durchquerte. Physiker Daniel Baker: „Wäre die Eruption eine Woche früher passiert, wäre die Erde direkt in der Schusslinie gewesen“. Und: „Wenn sie uns getroffen hätten, wären wir jetzt immer noch am Aufräumen“. Gemerkt hätte man das zuerst an Störungen von Funksignalen und GPS-Fehlfunktionen – Vorboten der Eruptionen, deren volle Energie rund 19 Stunden später die Erde erreicht und auf ihrem Weg schon alle Satelliten außer Gefecht gesetzt hätte.

Bei ihrem Eintreffen wäre praktisch die komplette Stromversorgung auf der Erde zusammengebrochen, und damit die darauf basierenden Systeme, vom Internet bis zur Toilettenspülung.

Die NASA-Wissenschaftler verweisen hierzu auf ähnlich starke Eruptionen, die im September 1859 auf der Erde eintrafen. Die Nutzung von Elektrizität war damals viel geringer, die Auswirkungen dennoch gewaltig: Telegrafenleitungen schmorten durch, Relaisstationen gingen in Flammen auf, und „das ‚Viktorianische Internet‘ war lahmgelegt“, wie die NASA schreibt. Dementsprechend empfiehlt die US-Akademie der Wissenschaften dringend, Notfallpläne zu erarbeiten.

Das Bedrohlichste zum Schluss: Erst im Februar kam eine Studie zum Ergebnis, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre mit einer Wahrscheinlichkeit von zwölf Prozent ein vergleichbarer Ausstoß die Erde treffen wird - und diesmal direkt.

Und das Eigenartigste: solche Meldungen verschimmeln auf den hintersten Seiten unserer Nachrichtenmedien, während die Headlines von vergleichsweise Belanglosem beherrscht werden. Man darf gespannt sein, welche/r Politiker/in in den kommenden Wochen darauf Bezug nehmen oder - geschweige denn - fordern wird, sinnlose Konflikte und Verschwendungen zu beenden, um sich stattdessen darauf zu konzentrieren, wie wir das verletzliche, strombasierte Gesellschaftssystem der Industrienationen nachhaltig schützen und resilienter gestalten können.

Kommentare

Bild des Benutzers Hans Schilling

Der Link "Bücher zum Thema" ist leider nicht sonderlich hilfreich. Ich möchte daher folgendes Büchlein vorstellen:
Arthur C. Clarke & Stephen Baxter " SONNENSTURM " erschienen 2006 bei Heyne.
Einen Magnetsturm mithilfe eines überdimensional großen Schildes und Kuppeln über den großen Städten von der Erde abzuwehren, ist zwar mehr Fiction als Science aber immerhin eine Möglichkeit.

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