„Blood Drive“ - Grindhouse-Quark, die 46245te…

2007 traten Quentin Tarantino und Robert Rodriguez mit ihrem Double Feature „Grindhouse“ eine der wohl merkwürdigsten Wellen überhaupt los: Sicher, die Idee dem herrlich zügellosen Bahnhofskino der 70er- und frühen 80er-Jahre in formaler und inhaltlicher Hinsicht mal so richtig zu huldigen, war charmant. Für ein Projekt. Grindhouse wurde danach aber zum Schlagwort, eine Flut an Nachahmer trat auf den Plan und plötzlich hagelte es Filme, die irgendwie auf „alt“ und „crazy“ machten, daber aber fast immer über die eigenen Beine stolperten: Die Emulation abgegriffener 35mm-Kopien wirkt digital hergestellt nicht kultig, sondern merkwürdig, CGI-Effekte in Filmen, die das Feeling längst vergangener Epochen evozieren sollten, sind sowieso fehl am Platz und über allem wabert natürlich ohnehin die Frage: „Warum nicht gleich die Originale anschauen?“

Mittlerweile hat sich der ganze Quatschhype jedenfalls wieder beruhigt, weswegen es ganz schön verwundert, dass plötzlich - das letzte Kreativ-Meeting muss ganz schön verzweifelt abgelaufen sind - Syfy auf den längst abgefahrenen Zug aufspringt und mit „Blood Drive“ eine Grindhouse-Serie ins Rennen schickt, deren, selbstverständlich in keimfreier Digitaloptik daherkommender Trailer, schon so dermaßen zwanghaft auf Kult gebürstet ist, dass einem die Lust auf ein Anschauen der 13 Folgen direkt wieder vergeht.

Inhaltlich dreht sich alles um einen Ex-Cop, der in einer düsteren Zukunft gezwungen wird, an einem Todesrennen teilzunehmen und dabei auf die schöne Grace trifft, die ihr Auto mit menschlichem Blut betankt…

Der einzige Pluspunkt: Zwei Folgen wurden vom niederländischen Regisseur Roel Reiné gedreht, der sich in der Vergangenheit mit kompetent angefertigten DTV-Titeln wie „The Marine 2“ (2009) oder den beiden „Death Race“-Sequels (2010 und 2013) als fähiger Mann für krachige Genre-Unterhaltung empfahl – vielleicht nur die beiden gucken!

Die Serie startet am 14. Juni beim US-Syfy-Sender.