23. Juni 2017

Die Zukunft ist heute

Mark Watsons satirischer Roman „Die Stadt im Nichts“

Lesezeit: 1 min.

Wir Science-Fiction-Fans neigen dazu, das Fremdartige vor allem in der Zukunft oder auf fernen Planeten zu suchen. Dabei ist unsere heutige Realität oft schon alien genug – etwa die Werbebranche, oder die schwerreiche Wüstenstadt Dubai mit ihrer vergoldeten Simulation eines gehobenen westlichen Lifestyles. Diese beiden eigenartigen Sphären macht der Engländer Mark Watson in seinem neuesten Roman „Die Stadt im Nichts“ zur Kulisse einer Gegenwartssatire, die mit Die Zukunft ist heute sogar einen Slogan des ultra-entgegenkommenden, mega-annehmlichen, dauer-klimatisierten, voll-digitalisierten Dubai als Kapitel-Überschrift nutzt.

Ansonsten versprüht die Geschichte, die aus Sicht des britischen Werbefachmanns Tim Gallaghan erzählt wird, der es in Dubai mit mehr als einem fremden Mikrokosmos und sogar mit einem Mord zu tun bekommt, hier und da fast den Vibe der frühen Werke von Max Barry (im Shop). Außerdem wurde der Roman, der im englischsprachigen Original den Titel „The Place That Didn’t Exist“ trägt, von SF-Autor Matt Haig („Ich und die Menschen“, „Echo Boy“) gelobt, der mit seinen Genre-Werken über Aliens und Androiden bekanntlich weit und erfolgreich in den Mainstream vorgestoßen ist.

Hier gibt es eine Leseprobe zu „Die Stadt im Nichts“, das in der Übersetzung von Norbert Jakober beim jungen Label Heyne Encore erschienen ist.

Mark Watson: Die Stadt im Nichts • Heyne Encore, München 2017 • 288 Seiten • E-Book: 13,99 Euro

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