4. August 2017

„The Dark Tower“ geht in Serie

„Walking Dead“-Macher Mazzara wird Showrunner

Lesezeit: 2 min.

Nur noch ein paar Tage, dann kommt „The Dark Tower“ in die Kinos, die Verfilmung der mehrtausendseitigen Saga von Stephen King. Dabei handelt es sich um ein wildes, wahrlich episches Gemisch aus Fantasy, Western und Science-Fiction, was eine Verfilmung über viele Jahre hinweg zur Unmöglichkeit machte. Als dann die Ankündigung kam, das Projekt nun doch in Angriff zu nehmen, war die Erleichterung groß, dass man gleich einen Masterplan zückte. Große Blockbuster plus TV-Serie, das schien doch ein gangbarer Weg zu sein, das Epos in den Griff zu bekommen.

Seltsamerweise wurde es dann relativ still um diesen Masterplan. Der Film „The Dark Tower“ schien gar nicht mehr der Grundstein einer Großbaustelle zu sein, sondern wurde still und leise und ohne riesige Scheinwerfer und stolzen Bauherren im Boden versenkt. Was im Anbetracht einer Zeit, in der jeder Furz, der aus Richtung Filmindustrie kommt, zum Wirbelsturm hochgeschrieben wird, eigenartig wirkte. Die PR-Kampagne war für einen Blockbuster eher zahm und wirklich viel hatte man auch nicht von den Dreharbeiten gehört.

Nun könnte man meinen, dass hier einfach etwas altmodisch gearbeitet wird, man dem Film und dem Namen „King“ vertraut, aber so etwas ist fürs Internet zu langweilig, also fing man lieber an zu Buddeln und wurde fündig. Erst wurde eine in Blockbusterdimensionen eher mickrige Laufzeit von etwa 90 Minuten bekannt, dann hieß es plötzlich, der Film wäre durchs Vetorecht mehrerer an der Produktion Beteiligter (darunter auch King) quasi zerrieben worden. Was übrig bleib wäre das, mit dem alle Leben konnten. Wohlbemerkt: Keiner hatte den Film gesehen.

Dann trudelten erste Stimmen von Zuschauern ein und die sind eher verhalten bis negativ, vor allem „das Epische“ wird vermisst.

Und heute erreicht uns nun via Deadline die Nachricht, dass es die TV-Serie wohl doch geben wird, denn man hat einen Showrunner engagiert: Glen Mazzara soll es sein, einer der Leute, die „The Walking Dead“ groß gemacht haben. Allerdings ist auch gleich davon die Rede, dass die Serie „unabhängig“ vom Film sein soll, was die Sache mit dem Masterplan gleich wieder infrage stellt.

Was denn nun?

Vielleicht schauen wir uns die Sache einfach mal an. Denn Leser des „Dunklen Turms“ werden kaum erwarten, dass der Stoff in 90, 180 oder auch 400 Minuten passt. Mehr als ein Hauch dessen, was King da fabuliert hat, kann Nikolaj Arcel gar nicht auf die Leinwand gebracht haben. Aber was spricht eigentlich dagegen, dass er eine Essenz destilliert hat, etwas, für dass man die Bücher gar nicht kennen muss?

Abwarten.

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