26. August 2017

Höhenflüge und Abgründe

Zum bedauerlich perfekten Zeitpunkt kommt eine Dokumentation über den dänischen Erfinder Peter Madsen ins Kino

Lesezeit: 1 min.

Schon vor den Ereignissen um ein selbstgebautes U-Boot und eine erst vermisste, dann nicht nur tot, sondern gar zerstückelt aufgefundene Journalistin, war der Erfinder Peter Madsen in seiner dänischen Heimat eine bekannte Persönlichkeit. So bekannt, dass der Dokumentarfilmer Max Kestner sich in seinem Film „Amateurs in Space“ mit dem Versuch Madsens und einiger Freunde beschäftigte, mit einer selbstgebauten Rakete bis an den Rand der Atmosphäre zu fliegen. Im Zuge dessen zerstritt sich der offenbar überaus eigenwillige und streitbare Erfinder mit seinem Jugendfreund, was nicht weiter von Belang wäre, wenn Madsen inzwischen nicht unter Mordverdacht stehen würde. Bei der Jungfernfahrt seiner jüngsten Entwicklung, einem selbstgebauten Mini-U-Boot, kam die schwedische Journalistin Kim Wall unter noch nicht geklärten Umständen ums Leben, nach Tagen der Suche wurde nur der Torso ihrer Leiche gefunden. Erschreckende Abgründe deuten sich hier an, die vielleicht in einer Fortsetzung von „Amateurs in Space“ thematisiert werden, doch allein schon das Porträt eines visionären Erfinders dürfte spannend genug sein. Auch ohne die nun unvermeidlichen Konnotationen.

„Amateurs in Space“, ab 9. November im Kino.

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