13. September 2017

Asimov, Gibson, Milch und Daleks

Adam Savages schönes Podcast-Interview mit Neil Gaiman

Lesezeit: 2 min.

Ich gestehe: Ich könnte Neil Gaiman ewig zuhören, wenn er über Genre-Literatur oder seine lebenslange Leidenschaft für Comics und die Fantastik spricht. Aber auch die knappe halbe Stunde, in der Adam Savage („MythBusters – Die Wissensjäger“) in der neuesten Folge seines launigen „SYFY25: Origin Stories“-Podcast mit dem Bestsellerautor von „American Gods“, „Niemalsland“ und „Der Ozean am Ende der Straße“ plaudert, macht bereits viel Freude.

Gaiman redet darüber, wieso Science-Fiction so toll und mächtig ist, was seiner Meinung nach vor allem an den ‚Alien Points of View’, also den fremden Perspektiven und Ansichten liegt. Darüber, wie William Gibsons Klassiker „Neuromancer“ (im Shop) für Gaiman und viele andere erstmals die Zukunft in der Gegenwart so richtig greifbar machte. Über Eskapismus und über Samuel R. Delanys Sichtweise von SF. Darüber, wie Gaimans zehnjähriges Ich die Werke von Asimov (im Shop), Clarke (im Shop), Heinlein (im Shop) und Moorcock liebte und wie er sich als Junge die Zukunft vorstellte, wobei sich in Gaimans Vision Star Trek, DCs Legion der Superhelden aus dem 31. Jahrhundert und die hochtechnisierten New Gods von Jack Kirby vermischten. Wie er im Alter von drei Jahren wegen der staatlich verschriebenen Milchflaschen und Strohhalme das Geheimnis der Daleks entdeckte, und wie ihn seine Arbeit an US-Comics auf seine kreativen Ausflüge ins „Doctor Who“-Franchise vorbereitete. Über bewegende Treffen mit Leserinnen, denen sein Buch „Coraline“ in schwierigen Zeiten geholfen hat. Darüber, dass man Gaiman in der Schule einst riet, Buchhalter zu werden, als er sagte, er wolle amerikanische Comics schreiben. Außerdem spricht der in den USA lebende Engländer über das Erschaffen von fantastischen Welten, David Bowie und Ziggy Stardust, die Adaptionen seiner eigenen Werke, die veränderten Möglichkeiten von Spezialeffekten und darüber, was Alan „Watchmen“ Moore zu Gaimans ersten Comic-Scripts sagte – eine witzige Imitation des brummigen Wortmagiers aus Northampton inklusive.

Sehr, sehr schön, wie gesagt! Hier geht es zur Seite mit dem Podcast von Adam Savage, der auch schon mit Kevin Smith, Frank Oz, Nnedi Okorafor oder Jonathan Frakes plauderte, und hier zum Direktdownload des Gaiman-Interviews als MP3-Datei.

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