20. Mai 2013

Schiff versenkt!

“Battleship“ – eine Materialschlacht

Lesezeit: 1 min.

Um das allseits beliebte Schiffe versenken zu spielen, braucht man nicht mehr als Stifte und Papier, insofern man gerade keine piepende, glucksende und blinkende Elektronik-Version von Flottenmanöver zur Hand hat. – Um aus dem simplen Seeschlachten-Simulations-Kriegsspielklassiker einen Film zu machen, brauchte Hancock-Regisseur Peter Berg 209 Mio. US-Dollar. – Kein Witz. Den Effekten dieser aufgemotzten Spielfilm-Variante von Schiffe versenken sieht man das Budget auch durchaus an. Zufall ist das nicht: Die Produzenten des Streifens haben schon Michael Bays Transformers samt Sequels auf die Leinwand gehievt, und das ist weder zu übersehen noch zu überhören.

In Battleship wird allerdings die weitgehend autofreie Geschichte des Navy-Offiziers Alex (Taylor Kitsch) erzählt, der seine steile Bilderbuchkarriere dadurch gefährdet, dass er sich in eine Admirals-Tochter (Exmodell Brooklyn Decker) verliebt. Doch die Liebe muss warten, da unser Held und sein Bruder (Alexander Skarsgard) während eines Manövers im Pazifik von hoch entwickelten Alien-Kampfmaschinen attackiert werden. Und für jeden amerikanischen Helden gilt: Land vor Liebe, auch auf dem Wasser!

Für den Rest der Hochsee-Materialschlacht gilt derweil: Effekte und Klischees vor Story und guten Dialogen – so versenkt man 200 Mio. Dollar.

R&B-Sternchen Rihanna hätte sich für ihr Debüt als Schauspielerin vielleicht doch nicht von Megan Fox beraten lassen sollen. Und Liam Neeson muss in Drehpausen wirklich verdammt gerne Schiffe versenken spielen – anders ist sein Mitwirken an diesem filmischen Seenot-Signal kaum zu erklären.

Battleship • USA 2012 · Regie: Peter Berg · Darsteller: Taylor Kitsch, Alexander Skarsgard, Rihanna, Liam Neeson

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