5. Juni 2014

Schöne sanfte Welt

Margaret Atwoods „Oryx und Crake“ landet im Fernsehen

Lesezeit: 2 min.

Margaret Atwood hat ein etwas gestörtes Verhältnis zum Begriff Science-Fiction, den sie eher Pulp-Stoffen mit Tentakelmonstern im All zuweist. (Einen schönen Essay über ihre „Abenteuer im Unfugland“ findet sich hier.) Ihre eigenen Werke betrachtet sie in Abgrenzung daher lieber als Speculative Fiction oder Social Science-Fiction. Das kann man seltsam finden oder nicht, Fakt ist, dass „Der Report der Magd“ (1985) und die MaddAddam-Trilogie (2003-2014) ohne Zweifel – und damit umgehen wir die Haarspalterei einfach mal – zur dystopischen Literatur gehören.

„Der Report der Magd“ war bereits 1990 etwas betulich von Volker Schlöndorff verfilmt worden, und nun erwischt es auch die MaddAddam-Trilogie (Oryx und Crake, Das Jahr der Flut, Die Geschichte von Zeb; alle im Berlin Verlag), die von HBO in eine Miniserie verwandelt werden soll. Entwickelt wird diese apokalyptische Story von Darren Aronofsky, der ja gerade eben in Noah die Mutter aller Apokalypsen auf die Leinwand gebannt hat.

Die Trilogie spielt im späten 21. Jahrhundert nach der großen Klimakatastrophe. Um die Zukunft der Erde zu gewährleisten hat der – nun ja – Mad Scientist Crake die glorreiche Idee, die Menschheit auszurotten, was ihm mithilfe der Droge BlyssPluss auch vorzüglich gelingt. Gleichzeitig entwickelt er eine neue Spezies Mensch, die „Craker“, die verdächtig den Eloi aus einem anderen, recht bekannten „Zukunftsroman“ ähneln. Jimmy ist (zunächst) der letzte echte Mensch und entwickelt sich zu einer Art Prophet für die kreuzbraven Vegetarier. Störend sind nun vor allem die Überreste der alten Welt, die z.B. in Form von Hunölfen und Organschweinen daherkommen, Albträumen aus den Genlabors der untergegangenen Zivilisation.

Tentakelmonster kommen aber nicht vor…

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