19. September 2014 2

Lucifer im Fernsehen, Sandman im Kino?

Die aktuellen Projekte mit, um und von Fantastik-Superstar Neil Gaiman

Lesezeit: 3 min.

Auf Deutsch ist von Neil Gaiman dieses Jahr neben einem Kinderbuch bisher lediglich eine Science-Fiction-Kurzgeschichte mit Doctor Who erschienen – die ist dafür aber auch, wie der Rest der Anthologie, als echtes Highlight zu verbuchen gewesen.

Die neue „Sandman“-Comic-Miniserie, die der Fantastik-Virtuose mit Künstler J. H. Williams umsetzt, leidet in den USA unterdessen unter einem ziemlich schleppenden Veröffentlichungs-Rhythmus.

Der Grund dafür: Gaiman hat derzeit verflucht viele Eisen im Feuer und war die letzten Monate trotz der Verzögerungen bei „Sandman: Overture“ so fleißig wie lange nicht mehr.

Im Oktober, in dem auf Deutsch endlich Gaimans neuester Roman „Der Ozean am Ende der Straße“ veröffentlicht wird, erscheint auf Englisch z. B. eine von Lorenzo Mattottis hierzulande längst bekannten Illustrationen gezierte Fassung von „Hänsel und Gretel“, deren Text Gaiman geschrieben hat. Gaimans Nacherzählung des Märchens ist indes bereits für eine Verfilmung optioniert.

Ebenfalls im Oktober folgt im englischsprachigen Original mit „The Sleeper and the Spindle“ ein neues Märchen, das Mr. Gaiman zusammengemischt und der populäre Illustrator Chris Riddell (der schon Gaimans „Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine“ visualisierte) bebildert hat.

Außerdem sollte demnächst endlich mal „Monkey and Me“ auf die Leser losgelassen werden, Gaimans Reisebericht der etwas anderen Art über seinen China-Trip, der schon seit geraumer Zeit in der Pipeline hängt.

Im Dezember strahlt die BBC überdies Gaimans und Sir Terry Pratchetts „Ein gutes Omen“ zum ersten Mal als Radio-Hörspiel aus – mit Gastsprechrollen der beiden Autoren-Stars.

Für 2015 ist unter dem Titel „Trigger Warning: Short Fictions and Disturbance“ indessen Gaimans dritte Kurzgeschichtensammlung geplant.

Darüber hinaus tut sich was an der Verfilmungsfront: Die Sandman-Kino-Adaption, von der seit Ewigkeiten gesprochen wird, ist inzwischen in den Händen von Joseph Gordon-Levitt. Der „Inception“-Darsteller, der als Regisseur und Hauptdarsteller im Gespräch ist, sitzt mit David S. Goyer und anderen angeblich schon am Drehbuch, an dem auch Gaiman mit seinen Zauberfingern herumzupft. Mal sehen, ob da was draus wird und Gaimans für die Fantastik so wichtiges Panel-Epos um die Ewigen auf die Leinwand kommt.

Gestern wurde zudem verkündet, dass DC Entertainment und Warner Bros. einen Piloten zu einem möglichen TV-Serien-Projekt zu „Lucifer“ bestellt haben  – „Lucifer“ war ein gutes Comic-Spin-Off zu Gaimans „Sandman“, in dem sich Mike Carey, Peter Gross und andere 75 US-Hefte lang dem ehemaligen Herrn der Hölle und u. a. einer zweiten Welten-Schöpfung neben der durch Gott widmeten.

Nicht zu vergessen, dass Gaimans schon etwas älterer Roman „American Gods“ und seine Quasi-Fortsetzung „Anansi Boys“ angeblich beide wieder ein Stück weiter sind, was ihre Umsetzung fürs TV angeht, wie man zuletzt hören konnte: „American Gods“, das in den Staaten mit Bryan Fuller als Showrunner fürs Fernsehen realisiert werden soll, ist in der Pre-Production, derweil die TV-Miniserie zu „Anansi Boys“ definitiv in Großbritannien produziert wird, wie Gaiman gerade erst bestätigte.

Man sieht: Ganz schön viel los in den vielen fantastischen Welten von Neil Gaiman.

Kommentare

Bild des Benutzers Markus Mäurer

Demächst wird auch eine Neuübersetzung (des "Writer's Cut") von "American Gods" auf Deutsch erscheinen.

Bild des Benutzers Bernd Kronsbein

War der Roman nicht eh schon arg lang ;-)

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