1. Dezember 2014 4 Likes

Einmal Luft anhalten, bitte!

Erik Wernquists Kurzfilm „Wanderers“ ist pure Science-Fiction-Magie

Lesezeit: 2 min.

Als auf den Vorschlag von Carl Sagan hin die Voyager-Sonde ein letztes Foto schoss, zeigte sie die Erde als kleinen blauen Punkt im All. Nun hat der Schwede Erik Wernquist mit seinem Kurzfilm „Wanderers“ gleich eine doppelte Würdigung dieses Ereignisses erschaffen – und noch eine so atemberaubend schöne dazu. Die cineastischen Bilder entfalten eine ergreifende Vision der Himmelskörper unseres Sonnensystems, denen Wernquist Carl Sagans Vortrag aus seinem Buch „Blauer Punkt im All“ als gleichermaßen informative wie inspirierende Worte zur Seite gestellt hat.

Auf seiner Website zum Film gibt Erik Wernquist darüber hinaus in einer Bildergalerie ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Stationen seiner Reise durchs Sonnensystem – alle Darstellungen zeigen nicht nur real existierende Orte auf Planeten, Monden und Asteroiden, sondern richten sich auch so exakt wie möglich nach astronomischen Fotos und Aufnahmen der Voyager- und Cassini-Sonden.

Bei seinen extrapolativen Visualisierungen nimmt Wernquist immer wieder Bezug auf Science-Fiction-Romane, deren Konzepte und Ideen zur Besiedelung des Sonnensystems er versucht hat umzusetzen. Dabei setzt er sich ausführlich mit den jeweiligen wissenschaftlichen Details auseinander. So geht seine Darstellung des Spacelifts auf dem Mars auf Kim Stanley Robinsons berühmte Mars-Trilogie zurück, wobei Wernquist nicht nur erklärt, dass er für den Ankerpunkt des Spacelifts aus ästhetischen Gründen einen anderen Ort auf dem Mars gewählt hat als im Buch. Sondern er erläutert auch, warum astrophysikalisch und ingenieurtechnisch gesehen der Vulkan Pavonis Mons, da dieser zum einen fast genau auf dem Mars-Äquator liegt und zum anderen seine Höhe mehr als 12 Kilometern eine Menge Lift-Strecke bis zum stationären Orbit sparen würde.

Eine weitere interessante Visualisierung, die Erik Wernquist aus der Science-Fiction übernommen hat, ist die Raumstation auf dem Bergrücken des Saturnmondes Iapetus. Auch diese Idee stammt aus einem Kim-Stanley-Robinson-Roman, nämlich „2312“ (im Shop). Und auch hier ist Wernquists Darstellung – Iapetus ist der einzige Mond, dessen Umlaufbahn außerhalb der Ring-Ekliptik von Saturn liegt – so astronomisch korrekt wie außerordentlich schön.

Genug der Worte. Seht ihn euch selbst an, „Wanderers“ von Erik Wernquist, mit gesprochenen Worten von Carl Sagan – und staunt:

www.erikwernquist.com/wanderers

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