29. Januar 2015 4 Likes

Nächster Halt: Mars

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Lesezeit: 2 min.

Ohne Frage: 2015 wird ein hervorragendes Jahr für Science Fiction in Film- und Serienform. Denn eine frisch eingetrudelte Nachricht von der galaktischen Serienfront lässt uns frohlocken: Nachdem bereits im Herbst 2014 der amerikanische Spartensender SpikeTV verlauten ließ, dass man an einer neuen Serie plante, die auf Kim Stanley Robinsons Mars-Trilogie basierte, gibt es nun neue Details zu vermelden. 

Mit an Bord sind wie berichtet bereits J. Michael Straczynski und Vince Gerardis, die garantieren sollen, dass die geplante Mars-Serie Kurs in Richtung seriöser Big Budget-Produktion nimmt. In der über 1500 Seiten umfassenden Vorlage, die in die drei Einzelbücher Red Mars, Green Mars und Blue Mars unterteilt ist, rollt Robinson detailliert die Kolonisierung unseres Nachbarplaneten auf.

Sowohl technologische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle, politische und historische Aspekte und Veränderungen werden dabei berücksichtigt, wenn Robinson von erster Shuttle-Landung auf der Planetenoberfläche über Biosphären-Projekte und multinationaler Rohstoffförderung bis hin zu Seperatistenbewegung und erbittertem Bürgerkrieg die verschiedenen Facetten der Mars-Besiedelung auffächert. Die Verflechtungen und Machtkonflikte zwischen den ersten Siedlern, ihren Nachkommen und den Fraktionen, die sie vertreten, lässt nicht von ungefähr Assoziationen mit Game Of Thrones aufkommen: Liebschaften, Verrat, brüchige Allianzen und plötzliches Ableben von Hauptfiguren sind nicht nur George R.R. Martin vorbehalten.

Eine Quasi-Fortsetzung findet sich in Robinsons „2312“ (im Shop), der ein gutes Jahrhundert nach den Ereignissen der Mars-Trilogie in einem von Menschen besiedelten Sonnensystem spielt und bereits eine vielversprechende Perspektive für die Fortsetzung der Handlung vorzeichnen könnte.  

Strazcynski ist eingeschworenen Serien- und Comic-Fans natürlich längst ein Begriff, immerhin zeichneter er einst für die Weltraumoper Babylon 5 sowie für den Spin-Off Crusade verantwortlich, während er in Comicform mit Surpreme Power für Aufsehen sorgte – hier platzierte Strazcynski für Marvels MAX-Inprint neu aufgelegte Versionen berühmter DC-Helden wie Superman und Wonder Woman in einer modernen und politisch komplexen Welt. Derzeit arbeitet Strazcynski an der heiß ersehnten bis skeptisch erwarteten Netflix Serie Sense8, die aus der Feder der Wachowski-Geschwister (Matrix, Jupiter Ascending) stammt. 

Interessant ist Stracyznyskis Mitarbeit an der Mars-Reihe aber auch deshalb, da er in der Vergangenheit bereits potentiell prestigeträchtige Projekte wie die Showrunner-Position an Star Trek: Enterprise ausgeschlagen hatte, da die von ihm angedachte Vision der Serie nicht mit den Ideen der Paramount-Verantwortlichen vereinbar gewesen war. 

Der zweite Mann im Boot, Vince Gerardis, reitet als Produzent von Game Of Thrones derzeit ohnehin auf einer Erfolgswelle. Das hektische Treiben hinter den Kulissen der Serienlandschaft, bei dem derzeit viele Ideen und Konzepte mit dem knackigen Slogan „wie Game Of Thrones in Science Fiction-Form“ angepriesen werden, könnte damit endlich einen Gewinner hervorbringen. Denn welch besseres Argument könnte es geben als die Verbindung von literarisch hochwertiger Vorlage – Robinsons Trilogie – und eben den verbürgten Tugenden einer hochklassigen Erfolgsserie – Gerardis‘ Game Of Thrones?

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