6. Juli 2015 3 Likes

Viele Aliens, ein paar arme Schweine und ein Doktor

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Juli

Lesezeit: 5 min.

Im Juli wird es heiß, und da kommen ein paar gute Sci-Fi Comics im Schatten gerade recht. Das Crossover zu Alien, Predator und Prometheus wird gleich mit zwei Bänden fortgesetzt, Doctor Who debütiert als Comicheld auf dem deutschen Markt, und die Dystopie „Oink“ erscheint als überarbeitete Neuauflage. Der Silver Surfer und die Fantastic Four erleben lesenswerte neue Abenteuer, während der deutsche Zeichner Nic Klein mit der taufrischen Sci-Fi Serie „Drifter“ begeistert, die eine deutsche Hardcoverausgabe erhält. Der beliebte Albenklassiker „Trigan“ erfährt außerdem eine Neuauflage, die Avengers werden in einem Weltraumepos zu Kriegern des Alls, Professor Challenger begegnet den Gefahren der Vergessenen Welt, und die Helden der JLA und der JSA gehen in einer zeitlos unterhaltsamen Graphic Novel aufeinander los …

Feuer und Stein: Aliens

Feuer und Stein: Alien vs. Predator

Cross Cult, Softcover, 114/104 S.

Das große „Feuer und Stein“-Crossover in den beliebten Universen von Aliens, Predator und Prometheus geht weiter: Roman- und Comicautor Chris Roberson und Zeichner Patric Reynolds zeigen im Band „Alien“, wie eine Gruppe Menschen auf dem Planetenmond LV-223 von schrecklichen Kreaturen gejagt wird, und sind die Aliens im Giger-Design am Start, ist der Sci-Fi -Horror immer gruselig. Doch im dritten Teil „Alien vs. Predator“ von Autor Christopher Sebala und Comic-Maler Ariel Olivetti sorgen auch die Predators, die großen galaktischen Jäger, für Angst und Schrecken, und wenn man zwischen die Predators und die Aliens gerät, ist das sowieso die Hölle im Vakuum des Alls, wie genügend Comics und Filme in der Vergangenheit bewiesen haben!

 

Doctor Who: Der zehnte Doktor 1

Panini, Softcover, 132 S.

Ab Juli erscheinen die neuen Comics zu „Doctor Who“ auf Deutsch. Der erste Band wurde vom englischen Autor Nick Abadzis („Laika“) getextet, die Zeichnungen sind hingegen Frauensache und stammen von den Italienerinnen Elena Casagrande und Arianna Florean. Der Auftakt dreht sich um die zehnte Inkarnation des charmanten und exzentrischen außerirdischen Doktors, und um dessen Begleiterin Gabriella Gonzales. Wie in allen anderen Medien, geht es auch in den Comics darum, die Welt und die Menschheit zwischen Raum und Zeit vor allen möglichen schrägen Bedrohungen zu beschützen.

 

Oink

Splitter, Hardcover, 120 S.

Orwell lässt grüßen: In John Muellers eindringlicher, gemalter Graphic-Novel-Dystopie „Oink“ aus dem Jahre 1995 schuftet eine Sklavenrasse von Schweinemenschen in den Schlachthöfen für grausame Herren. Als einige der Schweinemenschen das Denken lernen, fangen sie an, Fragen zu stellen und Antworten zu suchen – bis Oink gegen seinen Meister rebelliert und sich aufmacht, die Welt einzureißen und den Himmel in Brand zu stecken, in dem die Herren leben. Für die Neuausgabe vollständig überarbeitet.

 

Fantastic Four: Der lange Abschied 1

Panini, Softcover, 188 S.

James Robinson („Starman“) übernimmt als Autor das „World Greatest Comics Magazine“ mit den Sci-Fi Abenteurern und Superhelden. Statt glorreichem Neuanfang gibt es jedoch Katastrophen und Leid am laufenden Band. So beginnt die Finalstrecke, mit der Marvel die Fantastic Four erst einmal im Abseits zur Ruhe kommen lässt, da man keine Lust hat, mit den eigenen Comics Werbung für einen fremdproduzierten Film zu machen. Nicht besonders ruhmreich für die ersten Helden des Marvel Universe, aber wenigstens ein vorläufiges Finale mit Pauken und Trompeten. Auf Deutsch bis zum Jahresende in drei Paperbacks abgeschlossen, übersetzt von einem gewissen Bernd Kronsbein.

 

Drifter 1

Cross Cult, Hardcover, 128 S.

Nachdem der Kasseler Zeichner Nic Klein für Marvel Episoden mit Thor, Captain America und Winter Soldier umgesetzt hat, tat er sich erneut mit Autor Ivan Brandon zusammen. Nach „Viking“ gibt es von den beiden „Drifter“, extrem gut gezeichnete Sci-Fi Kost von einem unwirtlichen Planeten, auf dem Abram Pollux im ersten Hardcover eine Bruchlandung hinlegt und ausreichend Gefahren und Geheimnissen begegnet. Tolles Artwork made in Germany, gute Ideen und Atmosphäre, interessante Figuren, und dass die Story manchmal ein bisschen hakt und zuckt, ist unterm Strich zu verschmerzen. Sci-Fi Comics mit deutscher Beteiligung erscheinen ja nicht jeden Tag in den USA und ab Juli endlich auch in Deutschland …

 

JLA/JSA: Tugend und Sünde

Panini, Softcover, 100 S.

Nicht mehr taufrisch, doch äußerst lesenswert: Die Graphic Novel „JLA/JSA: Tugend und Sünde“ hat mehr als zehn Jahre auf dem Buckel und spielt logischerweise in einer aus heutiger Sicht etwas antiquierten oder viel mehr goldenen Version des DC Universe. Die Autoren Geoff Johns und David S. Goyer, die die DC Helden über die Comics hinaus in Film und Fernsehen trugen, wurden damals von den Zeichnern Carlos Pacheco und Jesus Merino unterstützt, um in ihrer actionreichen Geschichte die damaligen Teams der Justice League of America und der Justice Society of America aufeinanderprallen zu lassen. Drückt die richtigen Knöpfe, bleibt trotz der vielen Helden immer übersichtlich, und macht einfach Laune! Nach der limitierten Hardcover-Messe-Ausgabe als reguläres Paperback erhältlich und erschwinglich. 

 

Trigan 1

Panini, Hardcover, 64 S.

Panini verbreitert sein Programm und wagt sich ab diesen Sommer auf den Albenmarkt. Den Anfang macht der erste Band der Neuauflage von „Trigan“, dem rustikalen Klassiker von Zeichner Don Lawrence („Storm“) und Autor Mike Butterworth. Die populäre Space Opera, die in Großbritannien von 1965 bis 1982 lief, wobei Lawrence über 55 Storys zeichnete, kommt als heiß erwartete Neuausgabe mit viel Bonusmaterial daher und beschäftigt sich auch nach all den Jahren noch mit dem fernen Planeten Elekton, auf dem das Reich Trigan liegt, bedroht von den Lokanern und anderen Gefahren. Klassischer können Sci-Fi Comics nicht sein, im Guten wie im Schlechten.

 

Silver Surfer 2

Panini, Softcover, 128 S.

Übersetzt von Kollege Bernd Kronsbein, redaktionell betreut von Kollege Christian Endres: Die deutsche Ausgabe von Marvels erfrischender Sci-Fi Serie „Silver Surfer“ von Autor Dan Slott („Spider-Man“) und Michael Allred („iZombie“) könnte man beinahe als Außenposten von diezukunft.de betrachten. Im zweiten Band geht die muntere Weltraumreise des Surfers und seiner irdischen Begleiterin Dawn weiter. Mehr Wunder, mehr Gefahren, und am Ende holt die Vergangenheit des Surfers als Herold vom weltenfressenden Riesen Galaktus das ungleiche Paar ein und sorgt, gelinde gesagt, für Spannungen. Ungewöhnlich geschriebene und gezeichnete Sci-Fi aus den Weiten des Avengers Kosmos, mit viel Herz und genauso viel Witz.

 

Die vergessene Welt 2

Splitter, Hardcover, 56 S.

Die Adaption von Sir Arthur Conan Doyles abenteuerlichem Sci-Fi Romanklassiker „Die vergessene Welt“ geht kurz nach dem Filmstart von „Jurassic World“ in die nächste Runde. Der fleißige Autor Christophe Bec und die Zeichner Fabrzio Faina und Mauro Salvatori erreichten im ersten Album die Vergessene Welt, im zweiten Band warten hinter einem spektakulären Titelbild noch mehr Dinos auf Professor Challengers Truppe und seine Leser.

 

​Infinity Sammelband 1

Panini, Softcover, 284 S.

Der ehemalige Grafikdesigner Jonathan Hickman bringt als Autor seit geraumer Zeit noch mehr Sci-Fi ins Marvel Universe, als dort ohnehin schon immer zu finden gewesen ist. Sein Event-Epos „Infinity“, das in der gleichnamigen Hauptserie und allen „Avengers“-Serien lief, erscheint auf Deutsch im Juni und im September nun noch mal in Form zweier dicker Sammelbände, in denen die Ausgaben von „Infinity“, „Avengers“ und „New Avengers“ chronologisch sortiert sind – im zweiten lockt sogar eine Story mit dem Silver Surfer als deutsche Erstveröffentlichung. Bis dahin kämpfen im ersten Band Captain America und seine breit aufgestellten neuen Avengers als Teil einer intergalaktischen Flotte Seite an Seite mit mehreren Alienvölkern gegen mächtige gottgleiche Wesen aus den Tiefen des Raums, und die übrigen Helden auf der Erde stellen sich der Invasion durch Thanos den wahnsinnigen Titanen entgegen. Prädikat: Blockbuster-Comic.

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