Liebesbriefe an James Tiptree Jr.

Am 24. August dieses Jahres wäre Alice B. Sheldon alias James Tiptree Jr. 100 Jahre alt geworden. Um der herausragenden Science-Fiction-Autorin, die sich zwanzig Jahre lang hinter einem männlichen Pseudonym verbarg, zu gedenken, geben Alisa Krasnostein und Alexandra Pierce den schmalen Band „Letters to Tiptree“ als Paperback und E-Book heraus.

Darin zelebrieren Autoren, Herausgeber, Kritiker und Fans das Werk der 1987 im Alter von 71 Jahren verstobenen Schriftstellerin – und zwar mit gedankenvollen Briefen, die sie ihr posthum geschrieben haben, um sich zu bedanken oder in ihrem Schaffen begonnene Konversationen aufzugreifen. Die Beiträge wurden vom amerikanischen Kleinverlag per Ausschreibung gesucht. Unter den Briefeschreibern befinden sich dennoch Jo Walton, Justina Robson und Nicola Griffith, deren Brief man sich als Beispiel hier durchlesen kann.

Obendrein enthält „Letters to Tiptree“ die „archivierten“ Briefe von Ursula K. Le Guin an James Tiptree. Doch zumindest diese wird es in Zukunft auch auf Deutsch geben: Im Herbst erscheint im Septine Verlag ein weiterer Tiptree-Band mit Essays, Briefen und Gedichten – u. a. mit dem Briefwechsel zwischen ihr und LeGuin. Für 2016 und 2017 sind die Romane „Die Mauern der Welt hoch“ und „Helligkeit fällt vom Himmel“ geplant, nachdem der Wiener Verlag die Erzählungen Tiptrees bereits in sieben schmucken Hardcover-Bänden und obendrein die Biografie der Autorin veröffentlicht hat.

Alisa Krasnostein, Alexandra Pierce (Hrsg.): Letters to Tiptree • Twelfth Planet Press, Yokine 2015 • $ 6,99 • Sprache: Englisch