4. September 2015 2 Likes

Mars Attacks 1906

Henrique Alvim Corrêas Illustrationen zu „War of the Worlds“

Lesezeit: 2 min.

Lange bevor Mark Watney auf dem Mars strandete, kamen die Marsianer zu uns. Und sie waren gar nicht gut drauf. In H.G. Wells’ „The War of the Worlds“ (1898), dem ersten großen Roman, der eine Invasion aus dem All thematisierte, kamen sie in zylindrischen Raumschiffen und mit tödlichen Maschinen zur Erde, um die Menschen auszurotten. Mit ihnen kamen auch rote Pflanzen auf unseren blauen Planeten, die sich in mörderischem Tempo ausbreiteten. Und wenn nicht unsere heimischen Mikroben wären, tja, dann würde es unsere Generation wohl gar nicht geben.

Für die französische Ausgabe des Klassikers von 1906 fertigte der brasilianische Illustrator Henrique Alvim Corrêa eine Reihe von Zeichnungen an, die auch über hundert Jahre danach nichts von ihrer Kraft verloren haben. Praktisch jede visuelle Umsetzung des Buches, die danach kam, schuldet Corrêa mindestens eine tiefe Verbeugung. Wells selbst war begeistert, als er die Illustrationen vor der Publizierung sah, und sagte: „Alvim Corrêa hat mit seinem Pinsel mehr für mein Werk getan, als ich mit meinem Stift.“

Viele der Bilder haben einen leicht cartoonigen Touch, der den fiesen dreibeinigen Maschinen Leben einhaucht. Es gehört nicht viel dazu, sich die staksigen Dinger in einem bösartigen Disney-Trickfilm vorzustellen. Aber dieser Hauch des Absurden unterstreicht nur das unglaublich intensive Gefühl des Grauens und der Ohnmacht der Menschen, das die Bilder ausstrahlen. Finsterer geht es kaum.

Corrêa hat nicht mehr erlebt, welchen Einfluss seine Bilder hatten. Bereits vier Jahre nach der Veröffentlichung starb er an Tuberkulose.

Auf Monsterbrains findet man hochauflösende Versionen dieser atemberaubenden Bilder. Unbedingt reinschauen!

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