5. Oktober 2015 3 Likes

Sarahs Klone, Agent Coulson, Leia und Mad Max

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Oktober

Lesezeit: 5 min.

Für SciFi Comicfans wird der Oktober richtig golden: Auf dem Zettel stehen der erste Comicband zur TV-Serie „Orphan Black“, die offizielle Comicvorgeschichte zu „Mad Max: Fury Road“ und die neue „Star Wars“-Miniserie um Prinzessin Leia. Darüber hinaus bringt Alan Moores „Crossed + Einhundert“ die ganze Klasse und Bandbreite des englischen „Watchmen“-Autors in die postapokalyptische Splatterwüste. Mit dem ersten Band von „S.H.I.E.L.D.“ startet zudem eine neue Serie für alte und neue Marvelfans, in der die Agent Phil Coulson und seine Mitstreiter aus Film und Fernsehen in der Comic Continuity der Avengers unterwegs sind. Außerdem werden die kosmischen Irrfahrten des Franzosen Phillipe Druillet neu eingekleidet.

 

Orphan Black Bd. 1

Splitter, Hardcover, 120 S.

Die Beliebtheit der kanadischen TV-Serie „Orphan Black“ resultiert nun in einer amerikanischen Comicserie, deren erster Band jetzt bei Splitter auf Deutsch erscheint. Die Serienerfinder und -Autoren John Fawcett und Graeme Manson zeichnen sich auch für die Panelgeschichten über Sarahs Klone verantwortlich, wobei ihnen die aufstrebende Comicautorin Jody Houser zur Hand geht. Die Zeichnungen besorgen Szymon Kudranski („Spawn“, „Batman“, „Avengers“), Wayne Nichols („Star Wars Sonderband 45“) und Alan Quah („Godzilla – Das Erwachen“). Die Kloncomics verstehen sich als Ergänzung für Fans der Serie und als Einstiegsmöglichkeit für alle, die genau das werden wollen.

 

Crossed + Einhundert Bd. 1

Panini, Softcover, 148 S.

Das von Garth Ennis („Preacher“) entwickelte „Crossed“ ist der postapokalyptische Comic für alle, denen „The Walking Dead“ nicht derb, hart und krank genug ist. „Crossed“ spielt nach dem Ende der Zivilisation in einer brutalen Welt, in der alle möglichen Psychopathen sowie die barbarischen, ständig geilen Gefirmten die wenigen Überlebenden terrorisieren. Nach Jamie Delano, David Lapham und anderen findet jetzt sogar Comictitan Alan Moore seinen Weg in die abartige Welt von „Crossed“. 100 Jahre nach dem Geschehen im ersten Band zeigt er in „Crossed + Einhundert“, wie sich die Menschheit angepasst und die Natur sich mehr und mehr zurückgeholt hat. Besonderes Highlight: Die nächste Generation Überlebender nutzt eine Mutation unserer Sprache. Selbst in der Ekel-Extrem-Horror-Umgebung von „Crossed“ schafft Moore also etwas Substanzvolles und Intellektuelles. Blutig und heftig ist es trotzdem.

 

Star Wars Sonderband 88: Prinzessin Leia

Panini, Softcover, 120 S.

Seit August rollen die neuen Marveltitel aus dem Star Wars Universum auch in deutscher Übersetzung an. Anders als „Star Wars“ von Jason Aaron, John Cassaday und Stuart Immonen oder „Darth Vader“ von Kieron Gillen und Salvador Larroca, die zunächst die monatliche deutsche „Star Wars“-Heftserie bei Panini füllen, erscheint „Prinzessin Leia“ von Mark Waid („Daredevil“) und Terry Dodson („Träume“, „Marvel Knights Spider-Man“) direkt als Paperback in der altbewährten Reihe „Star Wars Sonderband“. Los geht es mit einer neuen Mission für die Rebellenprinzessin ohne Heimat, das nach Zerstörung des Todessterns stattfindet.

 

Die sechs Reisen des Lone Sloane

Avant, Hardcover, 80 S.

Zur Buchmesse in Frankfurt startet der Berliner Avant Verlag eine Hardcovergesamtausgabe des SciFi-Hauptwerks von Philippe Druillet, dem ästhetischen Gegenpol zu Moebius. „Die sechs Reisen des Lone Sloane“, der erste Band über den rotäugigen Weltenwanderer, Raumpiraten und Neoterraner, der gegen kosmische Gefahren, Mächte und Götter kämpft, ist typische 70er Jahre Genrekost. Druillets Storys wurden von Kirby, Lovecraft, Escher, den antiken Mythen und anderem gespeist und hatten wegen ihrer gestalterischen barocken Opulenz einen nachhaltigen Einfluss auf die europäische Szene, den selbst ein Hergé lobte.

 

Mad Max: Fury Road

Panini, Softcover, 148 S.

Genau einen Monat nach dem Release der DVD von „Mad Max: Fury Road“ gibt es alle Comicprequels zum Film in einem deutschen Sammelband. George Miller, Kodrehbuchautor Nico Lathoris und Kodrehbuchautor/Storyboardkünstler Mark Sexton präsentieren die Comicvorgeschichten zu einem der SciFi-Filmkracher des Jahres. Nux, Joe, Furiosa und Max stehen im Fokus der Kapitel, die von Sexton, Riccardo Burchielli („DMZ“), Leandro Fernandez („Punisher“), Andrea Mutti („Stieg Larssons Verblendung“) und anderen gezeichnet wurden.

 

Das UPgrade Bd. 2

Cross Cult, Hardcover, 64 S.

Die ungewöhnliche deutsche SciFi-Serie von Ulf S. Graupner und Sascha Wüstefeld hat eine verschlungene Reise hinter sich. Im Hardcover bei Cross Cult ist „Das UPgrade“ aber jetzt gut aufgehoben und anscheinend Zuhause angekommen. Das passiert im zweiten Band: Ronny Knäusel, der teleportierende Superheld der DDR, und Cosmo Shleym, der Surfrocker und Erfinder, der wie Isaac Asimov aussieht, machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Das führt sie aus Sachsen heraus und bis ins ferne Aztekenland …

 

iZombie 1: Tote leben länger

Panini, Softcover, 148 S.

Zumindest in Grundzügen ist der Vertigocomic von Chris Roberson („Superman“) und Michel Allred („Silver Surfer“) die Vorlage für die nett gemachte Zombie-Krimiserie, die auf SIXX im deutschen Free TV schon etwas unter Wert verkauft wird. Sei’s drum: Was die Macher von „Veronica Mars“ zu ihrer Adaption verleitete und inspirierte und was sie alles veränderten und umkrempelten, kann man ab Oktober nachlesen, wenn der erste Band erstmals in deutscher Übersetzung erscheint.

 

S.H.I.E.L.D. Bd. 1

Panini, Softcover, 100 S.

Mark Waid hat in den letzten Jahren als preisgekrönter Autor von „Daredevil“ geglänzt (bei den Harvey Awards ist er eben erst wieder für seinen Mann ohne Furcht als bester Autor ausgezeichnet worden) und wird nach „Secret Wars“ die Neuausrichtung von „Avengers“ übernehmen. Die Serie zu schreiben, in der die Helden aus der TV-Serie „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ Abenteuer in der regulären Continuity der Marvel Comics erleben, scheint da ein Kinderspiel zu sein. Und das ist auch die große Stärke der Serie: Leichtigkeit. Waid erzwingt nichts, während mit Carlos Pacheco, Humberto Ramos und Chris Sprouse ein paar wirklich tolle Zeichner für die eigenständigen Einzelepisoden gewonnen werden konnten. Dazu kommt, dass Waid Agent Coulson, Fitz, Simmons May und den Rest der S.H.I.E.L.D.-Einheit aus dem TV nicht ständig mit den mächtigsten aller Avengers zusammenwirft, sondern wirklich das gesamte Marvel Universum berücksichtigt, egal ob Black Knight, Valkyrie, Dr. Strange oder die neue muslimische Ms. Marvel. Das ist immer richtig nett – ohne abwertenden Hintergedanken. Band eins erscheint jetzt, Band zwei kommt im Januar.

 

Centaurus Bd. 1

Splitter, Hardcover, 56 S.

Das Autorengespann Léo (Schöpfer von u. a. „Aldebaran“) und Rodolphe legen zusammen mit Zeichner Zoran Janjetov („Vor dem Incal“) eine klassische Generationenschiffgeschichte in fünf Alben vor. Im ersten Hardcover der Serie geht es für die letzten Abkömmlinge der Menschheit von der zerstörten Erde in exotischer Umgebung schon gleich wieder ums nackte Überleben. Hoffentlich haben alle „Jurassic Park“ gesehen und wissen, wie sie sich auf dem fremden Planeten zu verhalten haben …

 

Die Toten Bd. 2

Panini, Softcover, 148 S.

Zombies aus und in Deutschland: 2011 wurde „Die Toten“ als bester Independent-Comic mit dem ICOM-Preis ausgezeichnet. Inzwischen ist die Reihe vom Kleinverlag Zwerchfell zu Branchenriese Panini gewechselt. Der zweite Panini-Sammelband, von dem auf der Comic Action in Essen auch ein Variantcover zu erwerben sein wird, enthält den gesamten zweiten Band der alten Zwerchfellausgabe mit überarbeiteten Farben und außerdem zwei komplett neue Geschichten aus dem Universum der Heimatcomichorroralternative zu „The Walking Dead“.

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.