29. Oktober 2015 1 Likes

Süßes oder es gibt Apokalypse!

Ein ziemlich großer Asteroid zieht an Halloween sehr nahe an der Erde vorbei

Lesezeit: 2 min.

Das war eine echte Überraschung für die Astronomen: Pünktlich zu Halloween, dem Grusel-Feiertag schlechthin, taucht wie aus dem Nichts ein großer Asteroid auf und nimmt Kurs Richtung Erde. Nein, natürlich werden wir nicht alle sterben – bezahlen Sie Ihre Rechnungen lieber weiter! Denn 2015 TB145, inzwischen inoffiziell auf den Namen „Spooky“ getauft, wird die Erde ganz sicher verfehlen, wenn auch relativ knapp; und mit „knapp“ meinen die Astronomen eine Entfernung von „nur“ 470 000 Kilometer. Das ist etwas mehr als die Distanz zwischen Erde und Mond.

Der Asteroid hat rund 500 Meter im Durchmesser und ist damit zwar kein Gigant, aber auch alles andere als klein. Er befindet sich auf einer Flugbahn, die ihn näher an die Sonne herantragen wird als Merkur. Auf dem Weg nach „draußen“, weg von der Sonne, wird er Jupiter nicht ganz erreichen, ehe er wieder umkehrt. Bis wir diesen Astroiden wiedersehen, dürften bei seinem Orbit mindestens hundert Jahre vergehen. Dass wir bisher keine Ahnung hatten, dass es ihn gibt, liegt an der Flugbahn, die stark gegen die Ekliptik (also die Ebene, in der sich die Umlaufbahn der Erde befindet) geneigt ist. Deswegen wurde 2015 TB145 erst Anfang Oktober von einem Teleskop auf Hawaii entdeckt. Normalerweise wissen wir über die Flugbahnen von Objekten dieser Größe recht gut Bescheid – aber 2015 TB145 zeigt eindrucksvoll, dass da draußen noch so einiges lauert, von dessen Existenz wir nicht einmal ahnen. Beim Vorbeiflug kommt der Asteroid so nahe an uns heran, dass er in den Erfassungsbereich des Goldstone Radioteleskops der NASA gerät, die ihm damit auf den Zahn fühlen will: Form, Größe und Flugbahn sollen mittels Radiowellen bestimmt werden. Wie das aussieht, zeigt das Video unten anhand der „Weltraumerdnuss“ 1999 JD6, der im Juli an der Erde vorbeigeflogen ist.

Wer zukucken möchte: Das Virtual Telescope Project überträgt den Vorbeiflug live!

Quelle: jpl.nasa.gov / Bilder: P. Chodas (NASA/JPL - Caltech)

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