5. November 2015 3 Likes

Mechanische Mimik

Ein Roboter als Filmschauspielerin

Lesezeit: 1 min.

Dass Japan ein Land der Technikversessenen ist, ist ja allgemein bekannt. Und spätestens seit Juli diesen Jahres, in dem die Eröffnung des Henn-na Hotels, eines beinahe ausschließlich von Robotern betriebenes Etablissements, durch die Presse geisterte, ist dies auch der breiten Öffentlichkeit bewusst geworden. Schauder und Faszination gleichermaßen rief die mit den Wimpern klimpernde Roboter-Empfangsdame hervor, die mit einem freundlichen und starren Lächeln auf ihrem Gummigesicht die Gäste begrüßt.

Nun hat Regisseur Koji Fukada den nächsten Schritt gewagt und eine der Geminoid F (so der Name der Roboterdamen), für eine Hauptrolle in seinem Film Sayonara auserkoren. In Sayonara liegt Japan nach einem nuklearen Holocaust in Trümmern. Eine der wenigen Übriggebliebenen ist der von einem Geminoid F dargestellte Roboter, der inmitten der trostlosen Situation seiner Besitzerin, gespielt von Bryerly Long, loyal die Treue hält.

Fukada hat sich äußerst positiv über das Filmen mit den Androiden ausgelassen, welche „sich nicht beschweren, niemals Hunger bekommen und keinen Schlaf brauchen“, was die Arbeit im Gegensatz zu der mit echten Darstellern wesentlich einfacher machen würde. Bedingt durch den derzeitigen technologischen Stand der Geminoid F wirkt deren Schauspiel aber natürlich noch reichlich hölzern. Roboterhaft eben. Aber da sich das Gleiche auch über mehrere echte Darsteller sagen lässt, setzt sich der Robo-Schauspieler vielleicht bald in weniger anspruchsvollen Formaten durch… Nehmt euch in Acht, ihr Soap-Opera-Darsteller!

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