Zurücktreten bitte!

Seit 2008 sorgt die Metro in Moskau nicht nur dafür, dass man in der Millionenmetropole einigermaßen schnell von A nach B kommt (von „komfortabel“ kann in diesem Zusammenhang allerdings keine Rede sein), sondern kümmert sich mit diversen Sonderzügen auch um die kulturellen Bedürfnisse der Moskauer. So verkehren auf der Ringlinie Kunst- und Literaturzüge, von außen bereits erkennbar durch aufgeklebte Zitate oder Abbildungen von Romanhelden.

Passenderweise hat es jetzt der russische Bestsellerautor Dmitry Glukhovsky, der mit dem Roman Metro 2033 (im Shop) international bekannt wurde, in einen dieser Literaturzüge geschafft: Seine Stimme läuft dort derzeit vom Band. „Als Kind bin ich eine Stunde lang von zu Hause zur Schule gefahren, die Metro ist meine zweite Heimat“, so Glukhovsky zu dieser Ehre. Er würde es zwar lieber sehen, wenn eine Station nach ihm benannt würde. „Aber das geschieht hoffentlich posthum“, meinte er augenzwinkernd. Wer sich das nicht entgehen lassen will: Ein Einzelfahrschein kostet etwa 40 Rubel und gilt fünf Tage lang. Einfach am Kassenhäuschen „Odnu pojezdku, poschalujsta!“ („Ein Einzelticket, bitte!“) sagen.

Metro 2033 spielt in der Moskauer U-Bahn, in deren Stationen die Menschen nach einem verheerenden Atomschlag Zuflucht gesucht haben. Sie werden nicht nur von der Strahlung bedroht, sondern auch von allem, was auf der Oberfläche überlebt hat und zu Monstern mutiert ist. Der extrem erfolgreiche Roman zog nicht nur einen Nachfolger (Metro 2034, im Shop) nach sich, sondern weitete sich zu einem internationalen Phänomen aus, das sich nicht auf den Moskauer Untergrund oder Russland alleine beschränkt. Die auf Deutsch erschienenen Metro-Romane finden Sie in unserem Shop. Am 11.04.2016 erscheint Glukhovskys dritter Metro-Roman, Metro 2035 (im Shop).

Quelle: APA/dpa