9. März 2016 3 Likes 1

Lifestyle Choice

Ariel Martins „The iMom“ – 13 Minuten Mamaersatz

Lesezeit: 1 min.

Die Science-Fiction ist voller künstlicher Menschen. Und nicht selten sind sie gefährlich. Oft dienen sie als Folie, um den Wert des Lebens mit dem von Maschinen zu kontrastieren, um zu zeigen, dass Maschinen immer etwas „fehlen“ wird, egal wie perfekt sie auch zu sein scheinen. Wenn gar nichts mehr hilft, flüchtet man ins Religiös-esoterische und spricht eben von „Seele“.

„The iMom“ von Ariel Martin, ein gut 13-minütiger Kurzfilm, greift das Thema auf und präsentiert uns eine hübsche Ersatz-Mutter, die gutbetuchte Bürger kaufen können, um mit ihrer selbstgezeugten Brut nicht so allein zu sein. Schließlich will man ja nicht auf sein eigenes Leben verzichten, nur weil da plötzlich ein Kind ist. Das man natürlich über alles liebt. Aber Windeln? Essen machen? Schulprobleme? Darauf kann man gut verzichten.

Martin präsentiert nun eine Szene aus dem Alltag mit so einer iMom und setzt ihm Ausschnitte aus dem Werbespot entgegen, der die Androidin in höchsten Tönen preist und Eltern präsentiert, die hochzufrieden mit dem Produkt sind. Wir ahnen natürlich, das da etwas schiefgehen wird – und auch was –, aber das tut dem Film keinen Abbruch. Im Gegenteil. Es hilft sogar, den präzisen, fantastisch inszenierten, wunderbar gespielten Film und seinen sehr subtil eingebauten schwarzen Humor zu genießen.

Viel besser kann man das nicht mehr machen.

Kommentare

Bild des Benutzers Johann Seidl

extrem gut gemacht, spannend bis zum Ende

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