12. April 2016

„Ich sehe die Erde! Sie ist wunderschön!“

Heute vor 55 Jahren startete Juri Alexejewitsch Gagarin als erster Mensch ins All

Lesezeit: 2 min.

„Pojechali!“ – „Los geht’s!“, rief der 27-jährige Militärpilot Juri Gagarin, als seine Rakete am 12. April 1961 um 9:06 Uhr Ortszeit vom Weltraumbahnhof Tjuratam (heute Baikonur) abhob. Der erste bemannte Flug ins All, Wostok-1, dauerte „nur“ eine Stunde und 48 Minuten, aber er veränderte die Menschen von Grund auf, ganz gleich auf welcher Seite des Eisernen Vorhangs sie lebten. An diesem Tag wurde aus Erdenbewohnern ein raumfahrendes Volk – und das sind wir nun seit 55 Jahren. Was er wohl gefühlt haben mag, als er als erster Mensch überhaupt die Erde aus dem All betrachtete?


Die Semjorka-Interkontinentalrakete auf der WDNCh in Moskau © Sergei Arssenev

„[Gagarin] hat uns die Tür zu einer unbekannten Welt geöffnet“, schrieb Sergej Koroljow, Raumschiff-Chefdesigner zu Sowjetzeiten. „Er brachte uns dazu, an unsere eigenen Fähigkeiten zu glauben, und spornte uns zu größeren Taten an.“ Seit 2011, dem 50. Jubiläum von Gagarins Flug, ist der 12. April der Internationale Tag der Raumfahrt (in der Sowjetunion und später in Russland feiert man schon seit 1962 den Komonauten-Tag), der uns nicht nur an die Anfänge der bemannten Missionen ins All erinnern soll, sondern auch daran, dass wir den Weltraum gemeinsam und friedlich erforschen sollen. Denn obwohl der Coup der Russen ihre Gegner, die Amerikaner, völlig überraschte, waren die Glückwünsche, die 1961 beim Kreml eingingen, aufrichtig gemeint. Gagarins Tochter Jelena, heute Generaldirektorin des Kreml-Museums, sagte der russischen Nachrichtenagentur TASS, der Name Gagarin sei noch heute wie ein Codewort, das in allen Menschen positive Gedanken erzeuge, ganz egal, welcher Generation sie angehören. Er inspirierte die ihm nachfolgende Generation, und wie viele seiner Kollegen, die heute auf der ISS Dienst tun, sah er beim Betrachten der Erde aus dem Orbit keine Ländergrenzen, keine Barrieren, sondern nur einen wunderschönen Planeten. Juri Gagarin gab der Raumfahrt ein Gesicht – und ein Motto: „Pojechali!“

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