7. Juli 2016 2 Likes

Chewie und Jessica Jones im Fight Club

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Juli

Lesezeit: 5 min.

An den heißen Tagen kann man sich manchmal nur an einem kalten Getränk und einem coolen Comic festhalten, sonst würde man den Verstand verlieren. In den Comictipps für den Juli ist auf jeden Fall eine Menge cooles Zeug dabei, das einem am Strand, im Garten, auf dem Balkon, im Keller, am Badesee, auf der Terrasse oder im Gefrierschrank die Wartezeit auf den Winter vertreibt. Welcher comicalische Cocktail darf’s denn sein, und was geht mit in den Urlaub? Star Wars, eine brutale Alternativwelt, Sherlock Holmes, die Rückkehr in den kultigen Fight Club, Lovecraft in der Interpretation von Alan Moore, Netflix-Heldin Jessica Jones oder das brandneue Marvel-Universum?

 

Star Wars: Darth Vader Bd. 1

Panini, Paperback/Hardcover, 144 S.

Nachdem die Comiclizenz zu „Star Wars“ den Weg der Maus beschritt und von Dark Horse zu Disney wechselte, erzählten Autor Kieron Gillen („X-Men“) und Zeichner Salvador Larroca („Iron Man“) in der Soloserie „Darth Vader“ eine erste große Story mit dem ultimativen SciFi-Schurken. Der ist nach der Zerstörung des Todessterns beim Imperator in Ungnade gefallen und macht sich auf die Suche nach dem Piloten, der die Superwaffe des Imperiums zerstört hat. Panini packt die erste Storyline und damit die ersten sechs Kapitel in einen Sammelband, den es als Paperback und limitiertes Hardcover zu erstehen gibt.

 

Star Wars Sonderband: Chewbacca

Panini, Paperback/Hardcover, 128 S.

Wer ist der flauschigste Held im ganzen Krieg der Sterne? Na klar, Chewbacca, der treue Copilot und Freund von Han Solo. Die abgeschlossene Marvel-Miniserie, die sich nach der Schlacht von Yavin dem auf einem vom Imperium kontrollierten Planeten gestrandeten Wookie widmet, erscheint im Juli erstmals auf Deutsch. Geschrieben hat sie Gerry Duggan („Deadpool“), gezeichnet der ehemalige Disney-Animationskünstler Phil Noto („Black Widow“), der letztes Jahr schon die Jugendromane zu „Das Erwachen der Macht“ illustrierte. „Star Wars Sonderband: Chewbacca“ steht ebenfalls im Softcover und Hardcover mit begrenzter Stückzahl bereit.

 

Über Bd. 1: Das letzte Aufgebot

Panini, Paperback/Hardcover, 180 S.

Und gleich noch mal Kieron Gillen, jedoch ohne Vader. Mit „Über“ schuf der Brite eine heftige eigenständige Alterntivweltserie, die selbst Comicgott Alan Moore ins Schwärmen brachte, der „Über“ als „sorgfältig ausgearbeitetes Stück Parallelweltgeschichte“ bezeichnet. Nach längerer Wartezeit kommt der erste Band der Serie, in der die Nazis 1945 so genannte Panzermenschen in die Schlacht schicken und den Verlauf des Krieges und der Geschichte damit drastisch verändern, in deutscher Übersetzung. Wer seine Comics lieber fest eingebunden mag, wird auch im Fall des „Über“-Einstands nicht vergessen.

 

Fight Club 2 Bd. 2

Splitter, Hardcover, 144 S.

Mit „Fight Club“ schrieb der Amerikaner Chuck Palahniuk einen Kultroman, aus dem Regisseur David Fincher einen Kultfilm machte. Die Fortsetzung der Geschichte über ausgelebte Anarchie und zusammenbrechende Wertesysteme holte Tyler Durden aus den 90ern ins Hier und Jetzt und liegt mit dem zweiten, finalen Comicband von „Fight Club 2“, jetzt abgeschlossen in Comicform vor. Die Geschichte ist roh und schwierig wie gehabt, die Zeichnungen von Cameron Stewart ungebrochen super. Demnächst erscheint übrigens ein Band mit neuen Kurzgeschichten von Palahniuk, der zugleich als Erwachsenenmalbuch fungiert.

 

Providence Bd. 2

Panini, Paperback/Hardcover, 180 S.

Alan Moore („Watchmen“, „From Hell“), der renommierteste Comicautor der letzten vierzig Jahre, interpretiert auch im zweiten von drei Bänden seiner Serie „Providence“ das Leben und das Werk des großen H. P. Lovecraft und die Geschichte des Pulp-Horrors neu. Das ist so intelligent, detailversessen und spezialisiert, dass man die Kapitel eigentlich zehn Mal hintereinander lesen könnte und selbst dann immer noch die Hälfte an Referenzen und Hinweisen übersehen würde. Im zweiten Band setzt der schwule Reporter Robert Black seine Reise in die Schatten Neuenglands gen Providence fort, wo noch mehr Geheimnisse und noch mehr Grauen warten. Und Froschmonster …

 

Harley Quinn Anthologie

Panini, Hardcover, 356 S.

Im August startet „Suicide Squad“ in den Kinos, und Panini bereitet sich und seine Leser vor: „Die neue Suicide Squad“ erscheint noch einmal in günstiger Sammelbandform, und obendrauf gibt es die weltweit exklusiv zusammengestellte „Harley Quinn Anthologie“, ein Querschnitt der gesamten Karriere von Jokers anfänglicher Gehilfin und Gefährtin, die in der Batman-Animationsserie der 1990er debütierte. Ihr erster Comicauftritt, ihr Zusammentreffen mit Bizarro und Superman, ihre Abenteuer mit Poison Ivy, Catwoman,  Joker, Deadshot und dem Riddler, und und und. Wie das Cover verspricht: Ein irrer Trip durch Harleys Historie und durch die Comicgeschichte der letzten 20 Jahre. Die redaktionellen Hintergrundinfos vor den Geschichten stammen von diezukunft.de-Autor Christian Endres.

 

Sherlock Holmes und die Zeitreisenden

Splitter, Hardcover, 144 S.

In Splitters frankobelgischer „Sherlock Holmes“-Reihe wird der Kanon um den Meisterdetektiv von Doyle beständig erweitert und ergänzt, zumeist um Elemente aus der fantastischen Literatur. In „Sherlock Holmes und die Zeitreisenden“, dem neuesten Album von Szenerist Sylvain Cordurié, sind nach unter anderem Zombies, Vampiren und dem Necronomicon jetzt Zeitreisen dran, die Dank der viktorianischen SciFi-Geschichten eines gewissen H. G. Wells bereits zu Doyles und Holmes Lebzeiten elementar angesagt waren.

 

Jessica Jones Megaband 1

Panini, Paperback, 356 S.

Kein anderer hat das Marvel-Universum in den letzten fünfzehn Jahren so sehr geprägt wie Brian Michael Bendis, der Autor von „Daredevil“, „Avengers“, „New Avengers“ und „Der ultimative Spider-Man“. Außerdem erschuf Bendis Jessica Jones, deren Fälle als Exsuperheldin und Privatdetektivin in der Welt von Captain America, Ant-Man, Ms. Marvel und Luke Cage immerhin die Vorlage zur wohlwollend aufgenommenen Netflix-Serie gleichen Namens sind. Panini bringt die zurecht in höchsten Tonen gelobte Serie „Alias“, die im Original  zwischen 2001 und 2004 lief, endlich in zwei dicken Megabänden auf Deutsch. Dass sie 15 Jahre in der Marvel-Vergangenheit spielt, macht gar nichts, denn diese Geschichten sind zeitlos gut. Wer irgendetwas mit Marvel oder Hardboiledkrimis am Hut hat, kommt an „Jessica Jones“ auf keinen Fall vorbei.

 

Redhand: Götterdämmerung

Cross Cult, Hardcover, 144 S.

Leser, die sich damals geärgert haben, dass US-Autor Kurt Busiek („Astro City“, „Avengers“) und der italienische Zeichner Mario Alberti („Spider-Man“) ihre kriegerische postapokalyptische Fantasyserie „Redhand“ nach zwei Alben nie abgeschlossen haben, darf sich freuen. Nach all den Jahren hat sich Busiek doch noch zu einer Fortsetzung und damit einem Abschluss aufgerafft, die allerdings mit einem anderen Zeichner entstand. Bei Cross Cult erscheint das finale Kapitel im großformatigen Sammelband mit den ersten beiden Teilen, damit alle alten und neuen Leser ihren Weg in diese Zukunft der Prophezeiungen und Kämpfe nach der nuklearen Katastrophe finden.

 

Das brandneue Marvel-Universum

Panini, Heft oder Sonderband, Seitenumfang variabel

Seit dem Finale des Crossovers „Secret Wars“ existiert ein brandneues Marvel-Universum. Grund genug, um auch hierzulande die meisten Serien mit einer frischen #1 auf dem Cover zu starten und die inhaltlichen Veränderungen oder sogar Neuanfänge in den Serien zu verdeutlichen. Mit Spider-Man als Chef eines globalen Hightech-Konzernriesen, den neuen X-Men, Iron Man und der cleversten Rüstung aller Zeiten, den neuen Guardians of the Galaxy, Deadpool als Superstar und Mitglied der nächsten Uncanny Avengers, der neuen weiblichen Wolverine, und natürlich den neuen Avengers, zu denen neben Captain America, Iron Man, Vision und der holden Thor noch die Nachwuchshelden Ms. Marvel, Nova und Miles Morales gehören.

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