12. Juli 2016

Die Realität der Maschinen

Eine Webseite zu „Deus Ex: Mankind Divided“ vermischt Realität und Fiktion

Lesezeit: 2 min.

Das nach längerer Wartezeit am 23. August erscheinende Cyperpunk-Adventure Deus Ex: Mankind Divided von Entwickler Eidos Montreal und Publisher Square Enix dürfte eines der absoluten Game-Highlights des Jahres werden. Die Fortsetzung des starken Vorgängers Deus Ex: Human Revolution von 2011 knüpft direkt an die dort erzählte Story um Held Adam Jenson und seinen Kampf gegen eine gesamtgesellschaftliche Kontrolle dunkler Konglomerate im 21. Jahrhundert an. Schon die ersten gezeigten Trailer und Spielszenen zur Fortsetzung konzentrierten sich neben den üblichen gameplaytechnischen Neuerungen darauf, den äußerst realistischen Ansatz der Entwickler hervorzuheben.

Deus Ex: Mankind Divided erzählt von einer Welt, in der menschliche Prothesen und zumindest für eine reiche Minderheit bezahlbare Augmentierungen längst zum Alltag gehören und sogar notwendig sind, um überhaupt überleben zu können. Der permanente Druck der Anpassung und Weiterentwicklung von (Bio-)Technologie wirft immer wieder die Frage auf, wieviel Fortschrittlichkeit einer Gesellschaft gut tut und wieviele Menschen in einem Dauerzustand menschlicher Selbstoptimierung auf der Strecke bleiben müssen. Deus Ex, das sich schon immer auch über Themen wie Rassismus, biologische Ungleichheit oder die Gefahren technischer Totalüberwachung definierte, bewegt sich somit auch diesmal perspektivisch näher an der Realität, als es auf den ersten Blick scheint.

Bevor Mankind Divided im Rahmen seiner Story hoffentlich weitere spannende Einblicke liefert, haben die Entwickler im Zuge ihrer Marketingstrategie bereits eine clever konzipierte Homepage gestartet, die einige interessante Perspektiven hinsichtlich einer Vermischung von Realität und Fiktion aufzeigt. Unter dem doopelbödigen Motto „Helping to keep Humanity pure“ versammelt augaware.org Texte, Bilder und weiteres Material, das unter anderem mögliche Gefahren der Nanotechnologie sowie der Biopolitik auf meist sehr subtile Art ausstellt und mit dem Erzähluniversum von Deus Ex kombiniert. Sie zeigen in Summe auf, wie Maschinen und Technologien zwar einerseits faszinieren, andererseits aber auch mit ihren Einflüssen Ängste und Ressentiments befeuern und radikalisieren können. Inwiefern sich dieser Ansatz im fertigen Game weiter ausgebaut widerspiegelt, können alle Interessierten bald selbst überprüfen.

Abb. aus „Deus Ex: Mankind Divided“ © Eidos Montreal/Square Enix

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