Muh wie Mulder

„Akte X“ machte David Duchovny zum Helden einer ganzen Generation Science-Fiction/Mystery- und TV-Serien-Fans. In „Californication“ spielte er später einen Schriftsteller, und das hat vermutlich abgefärbt, denn 2015 veröffentlichte der Mime sein Romandebüt. Für den überzeugten Vegetarier Duchovny lag es nahe, in seinem ersten ‚echten Einsatz’ als Autor ein schmales Buch über Tiere und das Werk ferner aus der Perspektive einer gewitzten Kuh zu schreiben. Zumal Duchovny als Agent Fox Mulder in „Akte X“ mehr über entführte und verstümmelte Weidetiere lernte als jeder andere …

Letztes Jahr erschien Duchovnys literarischer Erstling „Holy Cow“ als „Heilige Kuh“ in der Übersetzung von Timur „Er ist wieder da“ Vermes als Hardcover, E-Book und Hörbuch auf Deutsch, und seit Kurzem gibt es auch eine Taschenbuch-Ausgabe, in der ebenfalls die Illustrationen von Natalya Balnova enthalten sind. Die moderne Fabel folgt Ich-Erzählerin Elsie, deren Kuh-Dasein eines Tages von der Erkenntnis des menschlichen Fleischkonsums erschüttert wird. Deshalb macht sie sich mit einem zum Judentum konvertierten Schwein und einem iPhone-versierten Truthahn auf eine abenteuerliche Reise, die sie alle drei an Orte im Nahen Osten führen soll, an denen sie nicht auf den Speisekarten und den Tellern landen …

Im Verlauf seiner allegorischen, schrägen Geschichte übertreibt es Duchovny ganz schön, und Vermes schießt schließlich auch mit der Lokalisierung ein wenig übers Ziel hinaus – die Message der Geschichte ist trotzdem gut.

Hier findet sich eine Leseprobe zu David Duchovnys „Heilige Kuh“, und unter dem Text eine englischsprachige Video-Einleitung des Stars zu seinem Buch.

David Duchovny: Heilige Kuh • Heyne, München 2016 • 224 Seiten • Taschenbuch: 9,99 Euro