29. August 2016

Ein Jahr auf dem „Mars“

Das NASA-Projekt HI-SEAS wurde beendet

Lesezeit: 2 min.

Ein Jahr lang lebten sechs Personen – drei Frauen und drei Männer –  in einer Forschungsstation an den Lavahängen des Mauna Loa Vulkans auf Hawaii, um zu simulieren, wie man sich das Leben auf dem Mars vorstellen muss. Gestern war das Projekt HI-SEAS (Hawaii Space Exploration Analog and Simulation), das von der NASA finanziert wurde, beendet und die „Marsianer“ wurden von ihren Kollegen wieder „auf der Erde“ begrüßt.

Während des Projekts durften die Stationsbewohner nur in Raumanzügen ins Freie. Kommunikation mit der Außenwelt fand nur via Email statt und auch diese Nachrichten wurden jeweils um 20 Minuten verzögert, um die Zeit zu simulieren, die ein Signal vom Mars bis zur Erde braucht. Die Teilnehmer mussten Forschungsaufgaben bewältigen (etwa die Gewinnung von Wasser aus Lavagestein) und selbst Notsituationen wie Stromausfälle und defekte Geräte wurden geprobt. Nicht ganz überraschend war aber wohl vor allem die Langeweile der größte Prüfstein für die Forscher.

Ähnliche Projekte wurden schon mehrere Male unternommen. Berühmt wurde zum Beispiel „Mars-500“, als sechs Menschen in Russland für 520 Tage isoliert wurden. (Nicht zu Vergleichen ist das alles natürlich mit dem, was Mark Watney in Andy Weirs „Der Marsianer“ – im Shop –  überstehen musste. Aber der hatte auch einen talentierten Autor zur Seite, der ihm zur Not mit ein paar klugen Worten aus der Patsche helfen konnte.)

HI-SEAS wurde von den Filmemachern Lauren DeFelippo und Katherine Gorringe dokumentiert. Sie waren dabei, als die sechs Personen eingeschlossen wurden, und schickten ihnen via Email Listen mit Wünschen, was die Crew in den zwölf Monaten filmen sollte. Das Material wurde dann im Laufe der Zeit hochgeladen.

Nun fertigen die Filmemacher noch Interviews mit den Teilnehmern an und begleiten sie auf ihrem Rückweg ins normale Leben. Finanziert wird der Film „Red Heaven“ aktuell durch eine Kickstarter-Kampagne.

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