Das Jahr des Falken

Im Golkonda Verlag ist unter dem Titel „Das Jahr des Falken“ endlich der dritte Band von Jo Waltsons Alternativwelt-Krimi-Trilogie um Scotland Yard-Inspector Carmichael erschienen, die von Ursula K. Le Guin (im Shop) genauso gelobt wird wie Cory Doctorow (im Shop).

In den exzellenten vorherigen Bänden „Die Stunde der Rotkelchen“ und „Der Tag der Lerche“ etablierte die in Wales geborene, seit Jahren in Kanada lebende Walton auf subtile, meisterhafte Art und Weise ein faschistisches England, das im Zweiten Weltkrieg einen fragwürdigen Frieden mit Deutschland geschlossen hat. Im finalen Roman wird England sogar bereits seit elf Jahren von Faschisten regiert, und auf der Insel ist es finster und gefährlich geworden. Nachdem er im zweiten Teil der Serie hinsichtlich eines Bombenattentats auf Hitler ermittelte, muss der schwule, von seinen Vorgesetzten schachmatt gesetzte Systemgegner Carmichael diesmal auf einer Friedenskonferenz in London für Sicherheit sorgen, auf der Deutschland, Japan und Britannien ihre Reviere abstecken …

Bessere Alternativwelt-Kost ist kaum zu finden, und auch Fans englischer Krimis, die sonst keine Science-Fiction lesen, sollten sich Jo Waltsons Carmichael-Romane unbedingt anschauen. Hier findet sich ein Interview mit der preisgekrönten Autorin, in dem sie über Faschismus, Alternate History, Serien, Fremdenfeindlichkeit und vieles mehr plaudert.

Jo Walton: Das Jahr des Falken (Inspector Carmichael Bd. 3) • Golkonda, Berlin 2016 • 287 Seiten • Paperback: 16,90 Euro