23. Dezember 2016

„Mr. Robot“ in Metropolis

Sam Esmail arbeitet an einer Adaption des Klassikers von Fritz Lang aus dem Jahr 1927

Lesezeit: 2 min.

„Mr. Robot“-Schöpfer Sam Esmail arbeitet derzeit an der Adaption eines Filmklassikers: er will Fritz Langs Meisterwerk „Metropolis“ als TV-Miniserie in unsere Wohnzimmer bringen. Der weltberühmte Stummfilm mit außergewöhnlicher Geschichte handelt von zwei Liebenden in einer Zukunft, in der die Unterschiede zwischen Ober- und Unterschicht größer nicht sein könnten. „Metropolis“ feierte im Januar 1927 Premiere und ist damit der erste SF-Film überhaupt. Der Film wurde 1925/26 gedreht und verbrauchte ein enormes Budget – und fiel dennoch bei den Kritikern durch. Lang kürzte sein Epos um gut eine halbe Stunde und vernichtete dabei einen guten Teil des Originals, weswegen seit den Sechzigerjahren immer wieder Versuche unternommen worden waren, das Original zu restaurieren. 2008 entdeckte man in Buenos Aires eine vollständige Kopie, sodass „Metropolis“ 2010 seine zweite Premiere in Berlin feiern konnte. Neben den opulenten Kulissen war Langs „Metropolis“ vor allem wegen seiner Spezialeffekte wegweisend für die Filmemacher dieser Zeit.

Welche Rolle Esmail in der TV-Adaption genau zukommen wird, ist noch unklar. Bei „Mr. Robot“ schrieb er bisher alle Folgen der zweiten Staffel und führte auch bei jeder davon Regie. Bei Universal Cable Productions ließ man verlauten, dass man Esmail die nötige Zeit geben würde, sollte er sich zunächst auf Staffel 3 des Hacker-Dramas konzentrieren wollen. Man wäre zufrieden, wenn der Startschuss für „Metropolis“ in zwei bis drei Jahren fallen würde, somit hätte Esmail genug Zeit für die Staffeln vier und fünf von „Mr. Robot“. Auch in Sachen Budget will man sich bei UCP nicht lumpen lassen: Langs Film war mit seinerzeit 5 Millionen Reichsmark der teuerste deutsche Film in der Geschichte. UCP wäre bereit, 10 Millionen US-Dollar pro Episode auszugeben. Damit hätte Esmail die Chance, ebenso anspruchsvolle visuelle Effekte zu nutzen wie Fritz Lang vor ihm – und wenn man bedenkt, wie weit die Spezialeffekte inzwischen gediehen sind, ist das eine durchaus aufregende Vorstellung. Inhaltlich will sich die TV-Serie angeblich nicht allzu weit vom Original entfernen. 

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