21. Dezember 2011

Twilight-Aliens

„Ich bin Nummer Vier“ – Franchise gesucht

Lesezeit: 2 min.

Unter dem Pseudonym Pittacus Lore haben die Autoren James Frey und Jobie Hughes im August 2010 mit »Ich bin Nummer Vier« einen Roman vorgelegt, der sich gleich als All-Age-Bestseller entpuppte. Schon 2009 hatten sich Touchstone und Dreamworks die Rechte gesichert, sodass in den Staaten die Verfilmung des erfolgreichen Buches im Februar 2011 in die Kinos kommen und noch auf der Welle des gedruckten Erfolgs reiten konnte.

Die Intention hinter dieser Volldampf-Offensive in weniger als zwei Jahren ist ebenso klar wie nervig: Harry Potter und – natürlich – Twilight haben gezeigt, wie man ein Franchise etabliert und bis(s) zum letzten Tropfen melkt. Nun hat der Rest Blut geleckt, soll das Ganze reproduziert werden.

Notfalls mit Gewalt.

Allerdings merkt man sofort, wenn so etwas nicht nur forciert, sondern brutal erzwungen wird. Die Geschichte um neun Aliens vom Planeten Lorien, die sich auf der Erde vor ihren Verfolgern verstecken und nach und nach ausgeschaltet werden, bis der schöne Jüngling als Vierter an der Reihe ist, kommt einfach viel zu schablonenhaft daher. Klischees, die sich an den letzten zwanzig Jahren Literatur, Film und Fernsehen bedienen und alles in einen Topf werfen, laufen durch eine fadenscheinige Handlung, die nur als Vehikel für eine Liebesgeschichte und Action-Blendwerk in bester Bay-Manier dient. Das ist vorhersehbar, viel zu glatt und der­maßen offensichtlich auf einen kommerziellen Erfolg mit Fortsetzungsgarantie getrimmt, dass es schon keinen Spaß mehr macht und man sich den Misserfolg der »Twilight-Aliens« gehässig herbeiwünscht.

Profit ist okay – aber muss es denn so plump sein?

Ich bin Nummer Vier • USA 2011 · Regie: D. J. Caruso · Darsteller: Alex Pettyfer, Dianna Agron, Timothy Olyphant

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