TV-Tipp - Donnerstag 12. Mai

Mit „Jordskott - Die Rache des Waldes“ zeigt Arte ab Donnerstag, den 12. Mai (20:15 Uhr), eine neue schwedische Serie, die sich klarer Kategorisierung entzieht und daher den Stempel „Mystery“ erhält. Was durchaus okay ist, denn mysteriös ist das, was im Städchen Silverhöjd (und vor allem im angrenzenden tiefen dunklen Wald) geschieht, allemal. Hierher kehrt Eva Thörnblad von der Stockholmer Polizei nach sieben Jahren zurück, und hier verschwand vor eben jenen sieben Jahren ihre Tochter spurlos. Vorgeblich kommt sie zur Beerdigung ihres Vaters, doch in Wahrheit hat sie erfahren, dass wieder ein Kind verschwunden ist, und nun will sie der Sache auf den Grund gehen.

Wir kennen sie ja, diese bizarr düsteren skandinavischen Krimis à la „Die Brücke“ mit ihren unfassbar einfallsreichen und brutalen Serienmördern. Und ganz klar hat „Jordskott“ dieses Publikum (auch) im Visier, denn dort, im finsteren, kalten, depressiven Norden Europas sind die Abgründe der menschlichen Seele eben noch ein bisschen abgründiger als im Rest der Welt. Jedenfalls, wenn man den Autoren und Filmemachern glauben mag.

Aber das Schöne an „Jordskott“ ist, dass es das bekannte Fahrwasser schnell verlässt und damit riskiert, jene Zuschauer zu verlieren, die einen „Tatort“ mit Folter-Kick erwarten. Denn schnell wird klar, dass hier in Silverhöjd die Krimi-Dinge überhaupt nicht mit rechten Dingen zugehen und die Polizei an ihre Grenzen stößt. Es ist faszinierend, auf welche Wege Henrik Björn, der Autor der Serie, das Publikum lockt, so es gewillt ist, ihm zu folgen. Dafür braucht man etwas Geduld, etwas Offenheit – und zehn Stunden Zeit.

Arte zeigt jeweils Donnerstag mehrere Folgen am Stück. Nachtwiederholungen gibt es verstreut auch und klar kann man das Ganze eine Weile auch auf Arte+7 anschauen.