11. Januar 2016 3 Likes 2

Der Vater des Wüstenplaneten

Ein Kurzportrait über Frank Herbert, den Schöpfer des erfolgreichsten Science-Fiction-Romans aller Zeiten

Lesezeit: 2 min.

„Es ist gut möglich, dass wir einen großen Fehler machen, wenn wir ‚Der Wüstenplanet‘ ablehnen“, schrieb einst Julian P. Muller von Harcourt, Brace & World, einer von insgesamt zwanzig Lektoren, die Frank Herberts Manuskript eine Absage erteilten. Dass Muller und seine Kollegen tatsächlich einen riesigen Fehler gemacht haben, ist inzwischen klar: Kurz nach Erscheinen bereits mit dem Nebula und dem Hugo Award ausgezeichnet, gilt „Der Wüstenplanet“, den Heyne im Januar in Neuübersetzung vorlegt (im Shop), heute als Meilenstein der Science-Fiction, der das Genre nachhaltig geprägt hat. Doch wer ist der Mann hinter dem Wüstenplaneten?

Frank Herbert
Frank Herbert

Man kann wohl getrost behaupten, dass Frank Patrick Herbert Jr. (1920–1986) ein Tausendsassa war. Er arbeitete als Journalist und als Fotograf, studierte Kreatives Schreiben, engagierte sich in der Politik, war Dozent an der University of Washington, reiste als Sozialarbeiter und Umweltberater durch Vietnam und Pakistan, und so weiter und so weiter. Die Liste seiner Aktivitäten ließe sich beliebig lange fortsetzen. Wer jedoch in Herbert, der auch in seiner Freizeit mit Umwelttechnologien experimentierte und beispielsweise bereits in den 1980er-Jahren sein Haus selbst mit Solarzellen bestückte, einen sprunghaften Charakter vermutet, der irrt. Herbert war äußerst diszipliniert, vor allem, wenn es ums Schreiben ging. „I had to sit down and say: Well, now it’s writing time and now I’ll write“, wie er einmal über sich selbst sagte. Bereits als Kind habe er gewusst, dass er einmal Schriftsteller werden wolle, und so verwundert es auch nicht, dass Herbert seine Leidenschaft für das Schreiben mit den anderen Themen, die ihm am Herzen lagen, in Verbindung brachte. Wie rote Fäden ziehen sich die Themen Religion, Politik, Evolution, Ökonomie und Ökologie durch die über dreiunddreißig Romane, die er im Laufe seines Lebens verfasst hat. Auch wenn er nie an den großen Erfolg von „Der Wüstenplanet“ anknüpfen konnte, wäre es Herbert niemals in den Sinn gekommen, mit dem Schreiben aufzuhören. Denn nur über seine Geschichten, so erklärte einmal in einem Interview, könne er den Schutzwall, den seine Mitmenschen um sich herum aufgebauten, durchbrechen und ihr Innerstes erreichen: ihre Menschlichkeit.

Und ein heheres Ziel kann ein Autor doch eigentlich gar nicht haben, oder?

Frank Herbert: „Der Wüstenplanet“ ∙ Roman ∙ Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jakob Schmidt ∙ Wilhelm Heyne Verlag, München 2015 ∙ 800 Seiten ∙ E-Book: € 11,99 (im Shop)

Kommentare

Bild des Benutzers Klaus Gerbitz

Die neue Übersetzung mit den Hammer Farbtafeln hab ich natürlich sofort vorbestellt! Und es ist schon da. Jeden einzelnen Cent wert!

Bild des Benutzers Elisabeth Bösl

Ich habs seit gestern auch im Regal stehen und bin wirklich gespannt auf die neue Übersetzung. Die grandiosen Illus trösten mich darüber hinweg, dass ich mir diese wunderbare Ausgabe nicht leisten kann: http://diezukunft.de/news/buch/die-ultimative-dune-ausgabe

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