Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel

Seit bekannt ist, dass der Franko-Kanadier Denis Villeneuve die Neuverfilmung von Frank Herberts Science-Fiction-Klassiker „Dune“ („Der Wüstenplanet“; im Shop) stemmen wird, macht sich gespannte Erwartung im Publikum breit. Denn Villeneuve ist nicht nur einer der interessantesten Filmemacher seiner Generation, er hat auch mit „Arrival“ bewiesen, dass er SF „kann“. Gleich darauf hat man ihn mit dem höchst undankbaren Job betraut, eine Fortsetzung zu Ridley Scotts „Blade Runner“ zu drehen, die Ende des Jahres als „Blade Runner 2049“ in die Kinos kommt. Und wer sich das zutraut, dachte man sich wohl, kriegt auch „Dune“ geregelt.

Jetzt hat das US-Branchenblatt Variety verbreitet, dass Oscar-Preisträger Eric Roth das Drehbuch verfassen soll, und schon trübt sich die Stimmung im Netz. Roth, das ist doch der, der „Forrest Gump“ verbrochen hat! Aber auch „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „The Insider“, „München“, „Ali“ – und ja, auch „Postman“ und „Airport ‚79“. Man könnte auch sagen, der Mann hat Erfahrung en masse. Nicht die schlechteste Voraussetzung, um Herberts Trumm in den Griff zu kriegen.

Mal ganz abgesehen davon, dass Roths Version noch durch zig Hände gehen und auch Villeneuve ein Wörtchen mitzureden haben wird. Was dann am Ende auf der Leinwand zu sehen ist, dürfte das Ergebnis der Arbeit von ziemlich vielen Menschen sein, die nicht zuletzt ein Interesse daran haben, „Dune“ zu einem großen Franchise zu machen. Teil 2 und folgende sind schließlich fest eingeplant.

Mit Villeneuve hat man sich da einen ebenso erfahrenen wie definitiv kreativen Kopf geholt, der hoffentlich das Beste daraus macht. Es wäre ihm und dem Publikum zu wünschen, dass am Schluss ein Film herauskommt, der auch Frank Herbert Spaß gemacht hätte. Und dass am Anfang des Prozesses der „Forrest Gump“-Autor gestanden hat, könnte sich auch noch als Glücksfall entpuppen. Also abwarten und Spice vertilgen.