Spieglein, Spieglein...

Streaming-Gigant Netflix hat seiner überaus üppigen Bibliothek an Qualitäts-Shows einen weiteren Hochquaräter hinzugefügt, den viele bisher wohl nicht so auf ihrem Schirm hatten: die Rede ist von der bislang in zwei Seasons gelaufenen Science-Fiction-Anthologie Black Mirror.

Und Schirm, beziehungsweise Bildschirm, ist dabei auch gleich das richtige Stichwort, denn der Titel der Serie ist eine Anspielung auf die Reflektionen in ausgeschalteten Bildschirmen und programmatisch für das Grundkonzept der bisher siebenteiligen Mini-Serie, welche den Einfluss aktueller Medien auf unsere Gesellschaft behandelt. 

Jede einzelne der unter den Augen von Mastermind Charlie Brooker (Dead Set) entstandenen Episoden nimmt sich ein oder mehrere mediale Phänomene als Hauptmotiv und spinnt weiter, wie es in Zukunft aussehen könnte, wenn deren Dominanz immer weiter anwächst. So müssen beispielsweise in einer Folge die Leute Geld bezahlen, um nicht permanent mit pornografischem Material bombadiert zu werden, während in einer anderen Episode eine Gesellschaft geschildert wird, in der es möglich ist, unliebsame Individuen einfach zu blocken, so wie beispielsweise auf Twitter. Die Ideen sind absurd und satirisch, gleichzeitig bleibt einem jedoch oft schon nur der Hauch eines Lachens im Halse stecken, aufgrund der bitteren Konsequenz, die in den sieben Folgen an den Tag gelegt wird.

Der Erfolg gibt dem Konzept allerdings recht. So wurde die Serie bereits nach der Ausstrahlung ihrer ersten Staffel mit dem Emmy in der Kategorie „Best TV Movie/Mini-Series“ ausgezeichnet und Netflix hat sich nun die Rechte geschnappt, um in Zusammenarbeit mit Brooker eine dritte Staffel mit ganzen zwölf Episoden zu produzieren. Um darauf einzustimmen, und das ist der eigentliche Clou, hat der Streaming-Dienst die zwei vorherigen Seasons plus einem zur Jahreszeit passenden Winter-Special nun erstmals dem deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht. Also los, schaltet den schwarzen Spiegel an!