16. Mai 2015 2 Likes

Rückkampf

„Fight Club“ an allen Fronten

Lesezeit: 2 min.

Wenn in der SF von der Apokalypse die Rede ist, hat man es meist mit Pandemien, Asteroiden und Invasoren aus dem All zu tun. Um wie viel erschütternder war da das finale Bild in David Finchers Verfilmung des Chuck Palahniuk-Romans „Fight Club“ – der Zusammenbruch der Weltfinanz als Terroranschlag von unglaublicher Schönheit und einmaliger Schockwirkung. Zwei Jahre vor 9/11 war das eine Vision, die im Kino nur wenige sehen wollten.

Doch im Laufe der Jahre entwickelte sich „Fight Club“ zu einem Phänomen, das man ganz gern als „Kult“ bezeichnet. Die Geschichte um multiple Persönlichkeitsspaltung, Konsum und Terror fand ihr Publikum auf Umwegen, via DVD und Fernsehen. Und steht heute ziemlich unumstritten im Rang, einer der herausragendsten Filme der 1990er zu sein.

Chuck Palahniuk schlägt sich seither mit dem Problem herum, der „Fight Club“-Autor zu sein, obwohl er mittlerweile über zehn weitere Romane und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht hat. Jetzt hat er sich anscheinend in sein Schicksal ergeben und gibt Tyler Durden einen zweite Chance.

In den Startlöchern steht die Serialisierung von „Fight Club 2“ als 10-teilige Comicserie, die in den USA bei Dark Horse erscheint. Palahniuk hat das Skript selbst verfasst, zeichnerisch umgesetzt wird es von Cameron Stewart.

Und praktisch zeitgleich erscheint Palahniuks neue Storysammlung „Make Something Up: Stories You Can’t Unread“, in der eine neue Geschichte mit dem Titel „Expedition“ enthalten ist, in der Durden auf der legendären „Sündenmeile“ Hamburgs (!) unterwegs ist. Diese Story kann man hier vorab sogar schon Online lesen.

Scheint so, als wäre das Projekt Chaos noch lange nicht abgeschlossen.

 

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