11. Mai 2013

Weg mit dem Abschaum!

„Dredd“ – Ein britischer Kultcomic im Kino

Lesezeit: 2 min.

Die Rache- und Gewaltfantasie Judge Dredd ist bereits seit 1977 eine der beliebtesten Comicfiguren auf der britischen Insel. Jeden Monat erscheinen acht Seiten voller Sarkasmus und Gewalt im Magazin 2000 AD, der Comic beeinflusste damit Filme wie Mad Max und RoboCop. Und da mit der 1995 veröffentlichten Filmfassung mit Sylvester Stallone und Diane Lane niemand so richtig glücklich war, geisterte die Idee einer Neuverfilmung seit Jahren durch die Medien. Namen wie Darren Aronofsky (The Fountain), Michel Gondry (Green Hornet) und Duncan Jones (Moon) waren mit dem Projekt verbunden. Was dann in die Kinos kam, war wesentlich näher am Geist der Comicvorlage, als der alte Film, trotzdem stieg Regisseur Pete Travis nach Abschluss der Dreharbeiten aus dem Projekt aus, Dredd wurde von Produzent Alex Garland (immerhin vor vielen Jahren mal einer der vielversprechendsten Jungautoren Großbritanniens) zu Ende geführt.

Und wer auf richtig stumpfe Action steht, der ist hier genau richtig. Die Handlung von Dredd kann man auf einem sehr kleinen Blatt zusammenfassen: In der gigantischen Metropole Mega City One können nur die Judges das Recht aufrechterhalten; sie sind Polizei und Richter in einer Person. Der Härteste unter ihnen ist Dredd (Karl Urban, konsequent nur mit Helm und Gesichtsvisier zu sehen). Als eine neue Droge in der Stadt auftaucht, müssen Dredd und seine Truppe ein Slumhochhaus stürmen. Rein geht einfach, aber der Weg nach draußen ist voller tödlicher Fallen.

Das erinnert nicht von ungefähr an den erfolgreichen indonesischen Film The Raid. Doch Autor Garland versichert, er hätte Dredd bereits im Jahr 2008 geschrieben. Den schwarzen Humor der Brit-Comics fängt Dredd jedoch hervorragend ein und Karl Urban unterstreicht das noch durch sein lakonisch-ironisches Spiel. Und auch wenn der Film voller Ostereier für Dredd-Fans ist (man beachte die Graffitis im Hintergrund), braucht man – anders als bei anderen Comicverfilmungen – keine Vorkenntnisse. Und anders als der unglücklich gefloppte John Carter muss Dredd auch nicht so zu tun, als wäre er mehr als ein dusseliger Actionstreifen. Früher konnte so etwas im Nachtprogramm der Programmkinos wiederentdeckt werden.

Dredd • Südafrika/UK 2012 · Regie: Pete Travis · Darsteller: Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Headey

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