Zeitungsmädchen und Zeitreisen

In den letzten fünfzehn Jahren hat uns der amerikanische Comic-Autor Brian K. Vaughan mit einigen Science-Fiction-Highlights aus seiner schwungvollen Feder verwöhnt, darunter „Ex Machina“, „Y: The Last Man“, „Saga“ und „The Private Eye“. Zwischenzeitlich gehörte BKV zum Team, das „Lost“ auf die Zielgeraden brachte, und war obendrein Showrunner von „Under the Dome“, der Fernsehserien-Adaption von Stephen Kings Roman „Die Arena“ (im Shop).

„Paper Girls“ heißt die neueste Comicserien-Eigenkreation von Mr. Vaughan, der sich dafür mit dem Zeichner Cliff Chiang zusammengetan hat, der zuletzt eine grandiose „Wonder Woman“-Saga von Brian Azzarello bebilderte und davor außerdem Neil Youngs „Greendale“-Vision in starke Bilder kleidete. In „Paper Girls“ reisen Vaughan und Chiang zurück in die 80er und konzentrieren sich auf eine schlagkräftige Gruppe Zeitungsmädchen.

Die Austrägerinnen auf ihren Fahrrädern werden mit unglaublichen Ereignissen konfrontiert, bei denen Zeitreisen und fremdartige Besucher und Gefahren eine entscheidende Rolle spielen. Im ersten Sammelband, der gerade auf Englisch erschienen ist, hat das den Charme der frühen SF-Werke von Steven Spielberg und J. J. Abrams – und funktioniert besser, als die Zutaten auf den ersten Blick vermuten lassen. Vaughan schreibt eine packende und überzeugende Geschichte, und Chiang setzt sie mithilfe von Kolorist Matt Wilson in superben Bildern um. Das hat eine Menge Sense of Wonder und echte echte Pageturner-Qualitäten, denen man sich nicht entziehen kann und will.

Brian K. Vaughan & Cliff Chiang: Paper Girls TPB 1 • Image, Berkeley 2016 • 144 Seiten • $ 9,99 • Sprache: Englisch