Ein neues Rätsel

Nachdem die X-Akten in den USA gerade wieder geöffnet wurden (und in Deutschland ja auch nur ein paar Tage vergehen müssen, ehe Pro7 am 8.2. mit der Ausstrahlung der sechs neuen Folgen beginnt), schleicht sich auch die andere, bahnbrechende Mystery-Serie allmählich wieder ins Fernsehen.

Die Rede ist natürlich von „Twin Peaks“, der Mutter aller Mystery-Serien und in mancher Hinsicht Vorläufer all der spannenden TV-Events, die seit einigen Jahren auf uns niederprasseln. 1990/91 hatte es die von Avantgarde-Filmer David Lynch (Eraserhead, Blue Velvet, Mulholland Drive – ja, und auch Dune) und Mark Frost initiierte Serie auf zwei Staffeln (30 Folgen) gebracht. 1992 folgte noch ein recht seltsamer Spielfilm-Nachklapp, dann war Feierabend.

Unter viel Getöse wurde dann im letzten Jahr bekannt, dass Lynch Interesse an einer Wiederaufnahme des Verfahrens hätte und nach massiven (und natürlich öffentlichen) Honorarkonflikten kam man schließlich mit dem TV-Sender Showtime zu einer Einigung. Wirklich überrascht war wohl niemand, wie begeistert die ehemaligen „Twin Peaks“-Darsteller von der Aussicht waren, ihr Dasein als „Gast-Stars“ in mehr oder weniger unwichtigen Serien wenigstens für eine Weile zu beenden und einmal mehr in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Kyle MacLachlan war Feuer und Flamme, und nach und nach tauchten auch andere Namen aus der alten Besetzungsliste (Sherilyn Fenn, Miguel Ferrer, Sheryl Lee) der Ur-Serie auf, wenn auch sehr unverbindlich. Auch andere Namen geistern herum (Laura Dern, Jennifer Jason Leigh, Amanda Seyfried), aber nichts davon wurde bisher bestätigt.

Jetzt allerdings berichtet Deadline, dass Naomi Watts dabei sein wird, wenn Anfang 2017 die ersten neuen Folgen gezeigt werden. Deren Karriere hatte einst bei Lynch erst so richtig Fahrt aufgenommen (im wunderbaren „Mulholland Drive“) und seither ist sie ziemlich gut im Geschäft. Die Reunion wäre also absolut denkbar und irgendwie nett.

Aber auch diese Meldung sollte man mit Vorsicht genießen. Alles um „Twin Peaks“ ist und bleibt eben etwas irre und mysteriös – das hat schließlich Methode.