22. Juni 2015 1 Likes

Erster Farbfilm von Pluto und Charon

Neues aus dem Kuiper-Gürtel von New Horizons

Lesezeit: 2 min.

Noch 22 Tage, dann fliegt die NASA-Sonde New Horizons in einem Abstand von 12 500 Kilometer durch das Pluto-System und soll den Zwergplaneten und seine Monde fotografieren. Es ist die erste Mission in diese kaum erforschte Region unseres Sonnensystems. Vom 29. Mai bis zum 3. Juni nahm New Horizons mit einem seiner Kamerasysteme, dem Multicolor Visible Imaginig Camera, die man auf dem Spitznamen Ralph getauft hat, neun Farbbilder in verschiedenen Spektren (rot, bleu und nahinfrarot) von Pluto und seinem Mond Charon auf. Daraus erstellten die Wissenschaftler jetzt zwei Farbfilme. Die pixeligen Flecken auf schwarzem Hintergrund verraten den Wissenschaftlern bereits so einiges über die Oberflächenbeschaffenheit der beiden Himmelskörper.

Der erste Film ist plutozentrisch, das bedeutet, dass Pluto künstlich in der Bildmitte fixiert wurde, während Charon um ihn kreist. Plutos Nordpol ist oben. Pluto dreht sich einmal alle 6 Tage, 9 Stunden und 17,6 Minuten um seine eigene Achse, und weil Charon Pluto in gebundener Rotation umkreist, braucht er ebenso lange für einen Umlauf.

„Es ist aufregend, Pluto und Charon in Bewegung und Farbe zu sehen“, sagte Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder, Colorado, der Leiter des Wissenschaftsteams auf der New-Horizons-Mission. „Selbst bei dieser geringen Auflösung können wir erkennen, dass Pluto und Charon unterschiedliche Farben haben – Pluto ist eher beige-orange, während Charon grau ist. Warum genau das so ist, wird noch diskutiert.“

Wenn man genau hinsieht, kann man eine Veränderung in Plutos Helligkeit erkennen, die auf helleres und dunkleres Terrain auf seiner Oberfläche hinweisen.

Der zweite Farbfilm ist baryzentrisch. Pluto und Charon kreisen um ein gemeinsames Zentrum, das knapp über der Oberfläche Plutos liegt und in diesem Film durch ein „x“ markiert ist. Weil Pluto schwerer als Charon ist, liegt das Baryzentrum wesentlich näher an Pluto als an Charon.

„Die Farbbilder werden noch viel, viel besser werden, sodass wir irgendwann Bilder von der Oberfläche von Pluto und Charon mit einer Auflösung im Kilometerbereich erhalten werden“, sagte Cathy Olkin vom SwRI. „Dadurch können wir die Oberflächenbeschaffenheit ableiten und erkennen, wie flüchtige Bestandteile darüber verteilt werden. Ich kann es kaum noch erwarten, nur noch wenige Wochen, bis es soweit ist!“

Ich für meinen Teil bin nicht minder gespannt, was New Horizons noch so alles liefern wird, und hätte nie gedacht, dass mich ein paar bewegte Pixel so begeistern würden!

 

Quelle/Bilder: Nasa.gov

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