8. Dezember 2015 2 Likes

Nachmieter gesucht

Die NASA will bis 2024 aus der Internationalen Raumstation ausziehen und wieder tiefer ins All vordringen

Lesezeit: 2 min.

Seit 15 Jahren betreibt die NASA die Internationale Raumstation zusammen mit insgesamt fünfzehn anderen Weltraumagenturen. Nun kündigten die Amerikaner jedoch an, so schnell als möglich aus der Orbit-WG ausziehen zu wollen, spätestens jedoch bis 2028. William Gerstenmaier, der NASA-Chef für bemannte Raumfahrt, erklärte, dass die Betriebskosten der ISS der Agentur auf ihrem Weg zurück zum Mond und von da aus weiter in den interplanetaren Raum hinaus im Wege stehen würde. Denn obwohl die NASA sehr erfolgreich mit Privatfirmen zusammenarbeitet und so an der Kommerzialisierung des niedrigen Erdorbits arbeitet, ist das nicht das Primärziel der amerikanischen Raumfahrtagentur. Mittelfristig wolle man, so deutete Gerstenmaier der Zeitschrift Ars Technica gegenüber an, wieder zum Mond zurück – sei es auf die Oberfläche oder in einen lunaren Orbit -, langfristig soll es natürlich zum Mars gehen. Frühestens 2021 sollen SLS und die Orion-Kapsel einsatzbereit sein. Die Schwerlastrakete könnte vier Personen in eine Umlaufbahn um den Mond bringen. Das alles kostet, und die notorisch knappe NASA kann es sich nicht leisten, zwei derart kostenintensive Projekte zu betreiben.

Die ISS übernehmen könnte eine oder mehrere private Raumfahrtfirmen. SpaceX gehört zu den heißen Kandidaten dafür, bekam die Firma doch erst kürzlich den Auftrag, 2017 mit der Dragon-Kapsel den ersten bemannten Flug zur Raumstation zu unternehmen. Aber da werden die anderen Raumfahrtagenturen, allen voran Roskosmos und die ESA, noch ein, zwei Wörtchen mitzureden haben. Denkbar ist auch, dass sie einen größeren Teil der Betriebskosten übernehmen, oder sich durch Forschungsaufträge finanzieren. 

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.