30. Januar 2012

Designerdroge mit Extra-Pep

„Ohne Limit“ von Neil Burger

Lesezeit: 1 min.

„Ohne Limit“ ist ein reißerischer, rasanter, modisch in Szene gesetzter Techno-Thriller über eine nicht getestete Designerdroge, die unverhoffte geistige Kapazitäten freisetzt. Die Story basiert auf Alan Glynns Roman Stoff aus dem Jahre 2001 – letztlich ist die mit viel Tempo und einem vereinnahmenden Bradley Cooper (Hangover) umgesetzte Geschichte aber auch so etwas wie die Highspeed-Variante von Daniel Keyes’ unsterblichem SF-Meisterwerk „Blumen für Algernon“ oder Philip K. Dicks „A Scanner Darkly“, beide in der Vergangenheit bereits originalgetreu verfilmt. Doch besonders Keyes’ Kurzgeschichte und der spätere Roman sind natürlich solch zeitlose Meisterwerke, dass hier gar nicht von einer etwaigen Modernisierung gesprochen werden soll – eher von einer Verwandtschaft, die zeigt, wie lange das Thema synthetische Leistungsfähigkeit schon mit Erfolg von der Science-Fiction beackert wird.

„Ohne Limit“ integriert sich gut in die Ahnenkette, mit Pep und Sogwirkung und vor allem ohne logische Blößen. Da wird vom kometenhaften Aufstieg und ungeahnten Möglichkeiten erzählt, aber auch von Problemen, die dieser Höhenflug mit sich bringt. Auf ein hollywoodtypisches Happy End konnte trotz aller Tiefen logischerweise nicht verzichtet werden. Das macht die Sache jedoch nicht schlechter, denn strahlen tut das Ende nicht. Sehr schön zudem, wie der Film bei diversen Gelegenheiten sinnig um Darstellungsebenen erweitert wird, unter dem Einsatz von Licht und Farbe oder Effekten, die einer gesteigerten Wahrnehmung und mentalen Leistungsfähigkeit Ausdruck verleihen. Tolle Story, tolle Schauspieler, tolle Umsetzung – ohne Limit empfehlenswert.

Ohne Limit • (Limitless; USA 2011) • Regie: Neil Burger • Darsteller: Bradley Cooper, Robert DeNiro, Abbie Cornish

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