„Die Brücke“

von Monica Byrne

Die Welt verändert sich. Das war natürlich schon immer so, doch man kann sich des – durch die Informationsfülle der medialen Berichterstattung vermittelten - Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Wandel immer schneller und schneller vollzieht, je weiter wir der Zukunft entgegenschreiten. Die Welt im Jahr 2010 war eine andere als die Welt im Jahr 2015, und wie die Welt in zwanzig, dreißig oder hundert Jahren aussehen wird, darüber können wir nur spekulieren.

Die junge Autorin Monica Byrne hat mit ihrem Debütroman „Die Brücke“ (im Shop)so einen Spekulationsversuch gewagt: Sie entführt den Leser ins Jahr 2068. Amerika und Europa sind in der Bedeutungslosigkeit versunken, Afrika und Asien dagegen die neuen Supermächte. Doch die wirtschaftlich stärkste Nation ist nicht etwa China, nein, Indien und Äthiopien sind die neuen Global Player. Und weil ihre ständig wachsenden Mega-Cities mit Energie versorgt werden müssen, wurde quer über das Arabische Meer eine 4000 Kilometer lange Brücke aus Solarpaneelen gebaut, die Indien und Äthiopien miteinander verbindet und Sonnenlicht in Strom umwandelt. Doch die Brücke dient nicht nur der Energieversorgung, sie wird auch zur letzten Hoffnung für die Suchenden, die Verzweifelten und die Gestrandeten. Für die Menschen, die den Anschluss ans Leben verloren haben. Für die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen. Sie versuchen, auf der Brücke einer besseren Zukunft entgegenzugehen. So wie Meena und Mariama, die einander nicht kennen, aber deren Schicksal Monica Byrne auf geniale Weise miteinander verknüpft. Ob die Welt, die am Ende ihres Weges auf die beiden Hauptfiguren wartet tatsächlich besser ist, als das Leben, das sie hinter sich gelassen haben, bleibt offen.

John Scalzi hat „Die Brücke“ einen „einzigartigen Roadtrip in die Zukunft“ genannt, das Wall Street Journal bezeichnet den Roman gar als „Sensation“. In jedem Fall ist Monica Byrne ein faszinierendes und mutiges Buch gelungen. Ein Buch, das unseren Blick auf die sich immer schneller drehende Welt möglichweise verändern könnte.

Stefanie Brösigke

Monica Byrne

Die Brücke

Eine bessere Zukunft?

Wir schreiben das Jahr 2068: Die Vereinigten Staaten und Europa sind in die Bedeutungslosigkeit gefallen, Indien und Äthiopien dagegen die stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, deren Mega-Cities ständig mit Energie versorgt werden müssen. Zu diesem Zweck wurde der TRAIL erfunden – eine gigantische schwimmende Pontonbrücke, die über das Arabische Meer verläuft, Indien mit Äthiopien verbindet und Sonnenlicht in Strom umwandelt. Doch der TRAIL ist auch die letzte Hoffnung für die, die in den pulsierenden Riesenstädten Indiens keinen Platz mehr finden: Sie wandern über den TRAIL nach Afrika – für sie ist er die Brücke in eine bessere Zukunft. So wie für Meena und Mariama, die einander nicht kennen, aber deren Schicksal auf vielfache Weise miteinander verknüpft ist …

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