25. Januar 2018

Jack Ketchum (1946–2018)

Der Meister des Horrors ist tot

Lesezeit: 1 min.

Sein Mentor Robert Bloch war stets voll des Lobes für ihn, sein Freund und Kollege Stephen King preiste ihn in höchsten Tönen: Am 24. Januar hat der amerikanische Horror-Schriftsteller Jack Ketchum im Alter von 71 Jahren nun den Kampf gegen den Krebs verloren.

Ketchum, der eigentlich Dallas Mayr hieß, zählte zu den drastischsten und härtesten Autoren der Szene, der im extremen Grauen stets die Abgründe der menschlichen Natur ausleuchtete, wobei seine Zivilisationskritik fast schon dystopische oder endzeitliche Ausmaße annahm, ohne dass er dafür die Gegenwart oder die Realität verlassen musste. Mayr war nicht nur ein bescheidener, sympathischer Mann mit festen moralischen Vorstellungen, sondern auch ein starker Autor. Seine ebenso spannenden wie brutalen, oft unvergesslichen Bücher, Novellen und Kurzgeschichten zeichneten sich immer durch eine glasklare und schnörkellose Sprache, effektive Charakterisierungen und guten Beobachtungen aus.

Bereits Anfang der 80er sorgte der ehemalige Lehrer, Literaturagent und Holzverkäufer mit seinem ersten Kannibalen-Schocker „Beutezeit“ für gewaltiges Aufsehen. Nicht weniger bekannt oder beklemmend geriet sein wohl bekanntester bzw. berüchtigtster Roman „The Girl Next Door“ alias „Evil“, in dem ein junges Mädchen im Keller ihrer Nachbarn gefoltert wird. Darüber hinaus veröffentlichte der mit dem Bram Stoker Award und dem World Horror Convention Master Award ausgezeichnete Jack Ketchum noch Thriller-Pageturner wie „Blutrot“ oder „Jagdtrip“, das Noir-Kleinstadtdrama „The Lost“, den Weird Western „Die Schwestern“ und den übernatürliche Thriller „Scar“ mit Co-Autor Lucky McKee, der zudem mehrere Ketchum-Bücher verfilmte.

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